BERLIN | Vor dem neuen tagelangen Streik bei der Bahn hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an die Lokführer appelliert, von ihrem Streikrecht maßvoll Gebrauch zu machen.
Arbeitskämpfe zu führen gehöre zu den Freiheiten, “die in unserem Grundgesetz so fest geregelt sind, dass sie nicht einfach abgeschafft werden können – auch nicht durch Gesetze”, sagte er am Dienstag in Berlin. “Das hält niemanden davon ab, von seinen Möglichkeiten und seinen Rechten immer mit klugem Maß Gebrauch zu machen. Und das ist mein Appell.”
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will ab Mittwochmorgen rund sechs Tage lang weite Teile des Bahnverkehrs zum Erliegen bringen. Es ist der bisher längste Streik der Gewerkschaft. Im Güterverkehr begann der Arbeitskampf bereits am Dienstagabend um 18.00 Uhr. Bis Montagabend kommende Woche soll der Arbeitskampf andauern und damit erstmals im laufenden Tarifkonflikt ein komplettes Wochenende umfassen.
Die Deutsche Bahn rief die Gewerkschaft erneut dazu auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. “Es ist jetzt an der Zeit, zusammenzukommen, zu verhandeln, Kompromisse zu finden”, sagte eine Bahn-Sprecherin in Berlin. “Wir sind bereit, zu jeder Zeit an jedem Ort zu Verhandlungen und zu Gesprächen zusammenzukommen.”
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dpa / EVN