HAMBURG | Wer nur gelegentlich mit dem Bus fährt und keine Dauerkarte hat, muss sich im neuen Jahr in Hamburg umstellen. Denn in den Fahrzeugen wird beim Ticketkauf kein Bargeld mehr akzeptiert.
Laut dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV) soll damit die Standzeit an den Haltestellen verkürzt und die Sicherheit für das Personal erhöht werden. Obendrein sei dies hygienischer, so die Begründung.
“Der Anteil des Barverkaufs im Bus an den Gesamt-Fahrgeldeinnahmen im HVV geht kontinuierlich zurück und liegt derzeit bei unter 6 Prozent”, hatte der Senat im Dezember auf eine Kleine Anfrage der CDU-Fraktion mitgeteilt. Das entspreche etwa 10 Verkäufen pro Bus und Tag. “Insbesondere Hamburgs Senioren und Touristen leiden unter der unausgegorenen und überhasteten Abschaffung der Bargeldzahlung in den Bussen”, hielt die stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, Anke Frieling, dem Senat entgegen.
Fahrgäste können im Bus selbst nur noch digital per App oder mit einer aufladbaren Prepaid-Karte bezahlen, wie der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angekündigt hat. Oder sie müssen das Ticket für die Busfahrt am Automaten kaufen. Die Prepaid-Karten sind seit Sommer an Fahrkartenautomaten und in Vertriebsstellen wie Kiosken, Tankstellen und Supermärkten erhältlich. Nach Angaben des Senats sind bislang mehr als 12.000 dieser Karten ausgegeben worden. “Die HVV Prepaid Card ist ein digitales Zahlungsmittel, für das weder Internet, Computer oder Tablet, noch Smartphone benötigt werden”, heißt es beim HVV. Sie kann auch für den Ticketkauf an Automaten genutzt werden.
Die Hamburger folgen damit dem Beispiel vieler anderer Städte im In- und Ausland. “Es ist in anderen europäischen Ländern längst Standard, in Schweden etwa sind E-Tickets Normalzustand, beim Betreten des Busses wird das elektronische Ticket auf dem Handy – oder eben die Prepaid-Karte – einfach an einen Scanner gehalten”, hatte der HVV argumentiert. “Auch in Deutschland haben Städte wie Mainz und Berlin das Bargeld in ihren Bussen bereits komplett abgeschafft.”
dpa / EVN