OFFENBURG | Die Schwarzwaldbahn feiert einen runden Geburtstag. Die Gebirgsstrecke zieht immer noch viele Touristen an. Auch ein besonderer Zug war erstmals in Richtung Bodensee unterwegs.
Die Deutsche Bahn (DB) hat auf der Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz die Corona-Delle endgültig überwunden. Im Jubiläumsjahr beförderte die DB Regio auf der beliebten Touristenstrecke rund elf Millionen Fahrgäste und erreichte damit das Niveau von 2019, wie eine Sprecherin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. “2023 war ein reisestarkes Jahr für die Schwarzwaldbahn”, sagte sie.
Die kurven- und tunnelreiche Schienenverbindung von der Rheinebene bis an den Bodensee feierte im zu Ende gehenden Jahr ihren 150. Geburtstag. Die Route mit spektakulären Ausblicken auf Tannenwälder, Täler und Bauernhöfe wurde laut DB Regio am 10. November 1873 offiziell für den Verkehr freigegeben.
Anlässlich des Jubiläums waren in den Sommermonaten erstmals ICE-Züge mit Neigetechnik unterwegs, allerdings nur an bestimmten Tagen. Ohne Umsteigen von Hamburg bis zum Bodensee – so lautete das Motto. Die Nachfrage von Nutzerinnen und Nutzern lag laut Bahn im Rahmen der Erwartungen – Zahlen für den ICE blieben aus wettbewerblichen Gründen ungenannt.
ICE-Züge waren laut Bahn zeitweilig für die Route verfügbar, weil woanders in Deutschland gebaut wurde. “Wir haben sie für das touristische Angebot genutzt und einzelne Fahrten von Hamburg aus über Karlsruhe hinaus bis nach Konstanz verlängert”, resümierte die Sprecherin. Wie es 2024 weitergehen soll, ist nach früheren Bahn-Angaben noch nicht entschieden.
Bauarbeiten gab es im Jubiläumsjahr auch, dafür investierte die Bahn rund 30 Millionen Euro. Zwischen St. Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis) und Villingen-Schwenningen wurden im Frühjahr Schienen, Schwellen und Schotter erneuert.
In einem Pilotprojekt testete DB Regio Bodycams auf der Strecke, um Angriffe gegen Mitarbeiter einzudämmen. “Die Rückmeldungen sind durchweg sehr positiv.” Mit den tragbaren Videokameras für Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter wurden Konfliktsituationen entschärft, so die Bahn. Die Kameras werden demnach inzwischen auch in Bayern und anderen Regionen ausprobiert.
dpa