aktualisiert
MÜNCHEN | In einem Tunnel der Münchner Stammstrecke ist am frühen Morgen eine S-Bahn entgleist. Verletzte gab es nicht. Doch die Einschränkungen für tausende Pendler waren groß.
Eine Münchner S-Bahn ist in der Nacht auf Donnerstag im Bereich eines Bahnhofs auf der Stammstrecke entgleist. Verletzt wurde niemand, es kam jedoch zu erheblichem Schaden, wie ein Sprecher der Bundespolizei mitteilte. Der Verkehr auf der Stammstrecke und damit auf fast allen Münchner S-Bahnlinien wurde durch eine Sperrung in Folge des Unfalls stark eingeschränkt.
Wie lange der Stammstreckentunnel gesperrt bleibt, konnten Bundespolizei und Deutsche Bahn zunächst nicht sagen. Ein Bahn-Sprecher rechnete am frühen Nachmittag damit, dass die Sperrung noch “mindestens bis in die Abendstunden” dauern werde. Die entgleiste S-Bahn habe zwar bis zum frühen Nachmittag die Unfallstelle verlassen können. Allerdings müssten etwa 20 Meter Schiene im Weichenbereich ausgetauscht werden. Die Bahn empfahl Fahrgästen, auf die U-Bahn auszuweichen.
Das Drehgestell der S-Bahn war den Angaben nach gegen 1.20 Uhr aus bislang unklaren Gründen in einem Tunnel der Stammstrecke im Bereich einer Weiche entgleist. Das Gleisbett, der Unterbau sowie die S-Bahn seien dabei beschädigt worden. Nähere Angaben zum entstandenen Schaden gab es zunächst nicht.
Die Insassen wurden demnach von der Feuerwehr zum Bahnsteig gebracht. Da ein Teil der S-Bahn bereits im Bahnhof Isartor stand, konnten einige Fahrgäste die Bahn über die Türen verlassen. Die S-Bahn war zum Zeitpunkt des Unfalls den Angaben zufolge mit rund 15 Kilometern pro Stunde recht langsam unterwegs. Wie viele Menschen sich genau in der Bahn befanden, konnte die Bundespolizei nicht sagen, da einige Fahrgäste schon nicht mehr vor Ort waren, als die Beamten eintrafen.
Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr aufgenommen.
Erst vor wenigen Tagen waren am Bahnhof im oberbayerischen Reichertshausen ein ICE und eine Regionalbahn im Bereich einer Weiche seitlich zusammengestoßen. Sieben Menschen wurden dabei leicht verletzt. Der Regionalverkehr war anschließend über mehrere Tage eingeschränkt.
dpa