Güterbahntochter DB Cargo will offenbar 1800 Stellen abbauen


BERLIN | Bei der Güterbahntochter der Deutschen Bahn sollen offenbar tausende Arbeitsplätze abgebaut werden. Die Rede ist von 1800 Stellen.

Die Nachricht über einen möglichen Stellenabbau bei der Güterverkehrssparte DB Cargo hat Mitarbeitende und Gremien des Staatskonzerns unvorbereitet getroffen, wie unterschiedliche Medien mit Verweis auf Bahn-Kreise berichten. Die Zahl von 1800 Stellen geht demnach aus einem internen Weißbuch der Deutschen Bahn hervor. Sowohl für Teile des Aufsichtsrats der Bahntochter, als auch für den Betriebsrat sei die Größenordnung „ein Schock“ gewesen. Das Online-Portal Business Insider und die FAZ hatten zuvor darüber berichtet.

Die jetzige Meldung ist eine Überraschung, hatte DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta doch erst im Juli öffentlich versichert, dass es bei der Güterverkehrstochter mit etwa 30.000 Mitarbeitern eben keinen Abbau tausender Arbeitsplätze geben werde. Allerdings wurden Stellenstreichungen im Verwaltungsbereich schon damals als denkbar angekündigt.

Für „die Transformation der DB Cargo“ würden jetzt „vom Vorstand mit den Mitarbeitenden und den Gremien des Unternehmens“ die „entscheidenden Weichen“ gestellt, erklärte eine Sprecherin. Die konkrete Ausgestaltung werde derzeit in verschiedenen internen Arbeitsgruppen abgestimmt, hieß es dort weiter.

Kritik kommt von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Die stellvertretende Vorsitzende Cosima Ingenschay teilte mit: „Die Vorstände machen Fehler und unsere Kolleginnen und Kollegen sollen die Zeche zahlen. Dem stellen wir uns entschieden entgegen!“

Die Restrukturierungsmaßnahmen und das Weißbuch wurden maßgeblich von der Unternehmensberatung Roland Berger im Auftrag der Deutschen Bahn über mehrere Monate erarbeitet.


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