FRANKFURT AM MAIN | Ein Schwerpunkt der Ausgleichsmaßnahmen für Aus- und Neubauprojekte im Schienenverkehr und den damit Verbundenen Eingriffen in die Natur ist der Deutschen Bahn zufolge der Waldumbau in Hessen.
Mit dem Projekt DB-Klimawald erhält, pflanzt und vernetzt die DB nach eigenen Angaben gemeinsam mit lokalen Partnern 500 Hektar Wald als Ausgleichsmaßnahme für die geplante Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim.
Teilprojekte seien dabei unter anderem der Erhalt des Naturwaldes in Münster und der Umbau eines geschädigten Kiefernwaldes in einen klimastabilen Mischwald in Pfungstadt (beides Landkreis Darmstadt-Dieburg) sowie der Erhalt und die Neuanlage von Binnendünen unter der Stromtrasse zwischen Pfungstadt und Darmstadt, berichtet das Unternehmen. Alle Vorhaben dienten insbesondere der Artenvielfalt. Vor allem Vögel, Fledermäuse und Insekten sollen von den verschiedenen Teilprojekten profitieren.
Andere Ausgleichsprojekte dienen laut DB dem Gewässerschutz. Im Zuge des Ausbaus der S-Bahnlinie S6 in Frankfurt-Eschersheim wird demnach der Urselbach auf einer Länge von 500 Metern renaturiert. Dafür werden Betonbausteine aus dem Flussbett entfernt, das so wieder in seinen ursprünglichen Zustand mit flachen Ufern und besserer Durchlaufgeschwindigkeit versetzt werden soll. Diese Maßnahme stärke die Artenvielfalt im Gewässer und schaffe Lebensraum für bedrohte Fischarten. Zusätzlich sollen Flächen in Ufernähe durch gezielte Pflanzungen von Bäumen und Sträuchern aufgewertet werden.
Eine weitere Maßnahme ist den Angaben zufolge die Fischtreppe am Wehr der Klinkel’schen Mühle in Gießen. Durch das Lahnfenster, einer Beobachtungsstation an dieser Aufstiegsanlage, können die Tiere vom Trockenen aus bei ihrer Wanderung in dem Fluss beobachtet werden. Diese Einrichtung wurde den Angaben zufolge 2020 als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet. Der Preis steht für die Erhaltung der biologischen Vielfalt in Deutschland.
dpa