Weniger Lastwagen auf der Straße – Güterbahn in Siegen und NRW-Häfen kooperieren


SIEGEN | Eine engere Zusammenarbeit zwischen den Binnenhäfen am Niederrhein, Duisburg und Dortmund sowie der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein soll helfen, die staugeplagten Straßen in NRW zu entlasten.

Durch die Kooperation soll der Gütertransport von rund 27.000 Lastwagen pro Jahr von der Straße auf Schiene und Wasserstraße verlagert werden können, teilten die beteiligten Logistikunternehmen am Montag in Siegen mit. Damit würden mehr als 500 Lastwagen pro Woche weniger auf den staugeplagten Autobahnen zwischen Ruhrgebiet und Südwestfalen unterwegs sein, so die Hoffnung. Insbesondere die Autobahnen A2, A4 und A45 könnten demnach so profitieren.

© Duisburger Häfen

Ab Oktober soll der seit 2019 in Betrieb befindliche Containerhafen in Kreuztal im Siegerland zweimal pro Woche über das Hafendrehkreuz in Dortmund mit den Container-Häfen Voerde-Emmelsum (Deltaport) sowie Duisburg-Walsum (Duisport) verbunden sein. Von dort besteht Verbindung zu den wichtigen Häfen in Rotterdam und Antwerpen. Die Logistik-Alternative zwischen Niederrhein und Südwestfalen sei schon jetzt nachgefragt und auch zeitlich mit der Straße konkurrenzfähig, erklärten die Projekt-Beteiligten. Auch sei die Verlagerung auf Schiene und Wasserstraße klimafreundlicher als der Transport per Lkw. Über den Hafen Dortmund sei das Siegerland zudem an die deutschen Seehäfen angebunden, hieß es.

Das Angebot sei “wegweisend” und gerade für die Wirtschaft in Südwestfalen “bitter nötig”, unterstrich der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) vor dem Hintergrund der noch jahrelang bei Lüdenscheid gesperrten A45. Dort war Ende 2021 eine Brücke wegen Einsturzgefahr gesperrt worden. Seitdem ist die zentrale Nord-Süd-Achse mit gravierenden Folgen für Wirtschaft und Anwohner in der Region unterbrochen.


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dpa / EVN