Nach Unfall durch Lkw: Bahnstrecke in Frankfurt wegen Brückenschaden weiter gesperrt


FRANKFURT AM MAIN | Zehn Tage nach dem Lastwagenunfall an einer Eisenbahnbrücke in Frankfurt hat ein Gutachten deutliche Schäden an dem Bauwerk nachgewiesen. Die Brücke bleibt vorerst gesperrt.

“Die durch einen Sattelschlepper verursachten Anfahrschäden an den insgesamt drei stählernen Bauwerksteilen sind so massiv, dass eine kurzfristige Reparatur nicht möglich ist”, teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Den Angaben nach kommt es auch weiterhin zu Verzögerungen auf einzelnen Verbindungen im Fernverkehr. Es wird mit einer Reparaturdauer von voraussichtlich zwei Monaten gerechnet, hieß es.

Die Eisenbahnbrücke, über die die zweigleisige Verbindung Frankfurt Stadion – Frankfurt Süd sowie die eingleisige Verbindungskurve Forsthaus – Frankfurt Niederrad verlaufen, bleibt für den Bahnverkehr zunächst weiter gesperrt. Einzelne ICE/IC-Linien seien dadurch nach wie vor mit etwa 20 Minuten längerer Reisezeit auf alternativen Routen unterwegs. Der S- und Regionalverkehr ist von der Brückensperrung weitgehend nicht betroffen.

Laut den Angaben können die Züge des Fernverkehrs nicht immer am Frankfurter Hauptbahnhof und am Mannheimer Hauptbahnhof halten. Alternativ würden die Züge in Frankfurt Süd und am Heidelberger Hauptbahnhof stoppen. Von dort sei eine Weiterfahrt zum Beispiel mit dem öffentlichen Nahverkehr möglich.


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Der mit einem Bagger beladene Sattelzug war am vorvergangenen Wochenende gegen die Eisenbahnbrücke gestoßen. Der Laster habe bei dem Unfall die zulässige Fahrzeughöhe von 4,7 Metern deutlich überschritten, hatte die Polizei mitgeteilt. Der 37 Jahre alte Fahrer des Sattelzugs und sein gleichaltriger Beifahrer blieben unverletzt.

Nach Angaben der Bahn wurden die Steg- und Bodenbleche durch den Aufprall um bis zu sechs Zentimeter nach innen verformt. Zudem seien bei zwei Brückenteilen die sogenannten Stegbleche auf einer Länge von über 60 Zentimetern abgerissen worden. Darüber hinaus habe der Lkw nicht nur eine Verwölbung des Tragwerks verursacht, sondern auch bis zu zwölf Zentimeter große Löcher in das Bauwerk gerissen.


EVN / dpa