Rangierbahnhof im Rostocker Seehafen wird für 300 Millionen Euro saniert


ROSTOCK | Der Güterverkehr auf der Schiene soll im Rostocker Seehafen effizienter und schneller ablaufen. Dazu wird viel Geld in die Hand genommen, um den Verkehrsknotenpunkt der Bahn zu modernisieren.

Die Deutsche Bahn hat im Rostocker Seehafen mit der Sanierung ihres größten Güterrangierbahnhofs in Mecklenburg-Vorpommern begonnen. Bis 2032 sollen von der Bahn, dem Land, der Stadt Rostock und dem Hafen mehr als 300 Millionen Euro in den Standort investiert werden, wie die Bahn am Donnerstag mitteilte.

Erneuert werden etwa Signale, Weichen, Gleise, Oberleitungen und Rangiertechnik. Die Investition sei auch notwendig, da sich die Güterverkehrsmengen auf der Schiene positiv entwickelten. So sei die Zahl der Güterwagen von DB Cargo zu den Seehäfen Rostock und Wismar allein 2022 um mehr als 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Der Rangierbahnhof im Rostocker Seehafen verbindet den größten deutschen Ostseehafen mit dem Binnenland und sei ein wichtiger Bestandteil für den Gütertransport über das innereuropäische Schienennetz, so die Bahn. Im Seehafen würden Güterzüge von und nach Skandinavien sowie Süd- und Osteuropa zusammengestellt.

“Mit dieser großen Investition in die Infrastruktur werden wir in Rostock künftig schnellere und wirtschaftlichere Transporte auf der Schiene anbieten können”, sagte Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der DB für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

Geplant ist unter anderem die Modernisierung der gesamten Rangier- und Stellwerkstechnik, um unnötige Rangierfahrten zu vermeiden. Zusätzlich sollen einige Gleise für schwerere und längere Güterzüge ausgebaut werden. “Ein Hafen kann nur erfolgreich sein, wenn er gut angebunden ist. Das gilt für Straße und Schiene. Der Ausbau des Rangierbahnhofs ist ein Verkehrsprojekt von großer Bedeutung für Rostock, für Mecklenburg-Vorpommern insgesamt”, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Seehafen.

In Wismar ging unterdessen eine fast dreijährige Straßensperrung auf der Poeler Straße aufgrund von Bauarbeiten für eine Eisenbahnüberführung zu Ende. Damit würden sich nun der Straßenverkehr auf der Poeler Straße und der Schienengüterverkehr vom und zum Seehafen Wismar nicht mehr behindern. Für den Bau war die Poeler Straße seit Mai 2020 gesperrt.

Die DB bezifferte die Investitionskosten auf rund 60 Millionen Euro. “Fast drei Jahre Straßensperrung sind mit dem heutigen Tag Geschichte”, betonte Kaczmarek. “Ich sage allen ein großes Dankeschön, die dies mit Geduld ertragen haben.” Nach Worten des Bahnmanagers hat es sich gelohnt: Es gebe nun eine wichtige Straße ohne Stau, einen reibungslosen Güterverkehr zum Seehafen sowie sichere Fuß- und Radwege.


dpa