BERLIN | Berlins SPD-Landeschef Raed Saleh geht fest davon aus, dass es das 29-Euro-Ticket weiterhin geben wird.
CDU und SPD haben sich bei den Koalitionsverhandlungen darauf verständigt, dass es fortgeführt werden soll, auch wenn ab Anfang Mai das bundesweite 49-Euro-Ticket gilt. Voraussetzung für das günstige bislang bis Ende April befristete Berliner Ticket ist allerdings eine Verständigung im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB).
“Es gibt schon andere Bundesländer, die angekündigt haben, ein eigenes System zu finden für die Reduzierung der 49 Euro”, sagte der SPD-Fraktions- und Landesvorsitzende. “Wir haben uns festgelegt auf ein 9-Euro-Sozialticket und auf ein 29-Euro-Ticket. Ich gehe fest davon aus, dass Brandenburg diesen Weg unterstützt.”
Aus dem Nachbarland hatte es allerdings schon mehrfach Kritik und im VBB-Aufsichtsrat zum Teil schwierige Diskussionen über die Berliner Vorstellungen zur günstigen ÖPNV-Nutzung gegeben. “Auch die Brandenburger haben am Ende ein Interesse an einem starken Verkehrsverbund und kein Interesse daran, dass es dabei Komplikationen gibt”, sagte Saleh. “Man kann über verschiedene Varianten reden, aber das Ziel, dass wir vergünstigten ÖPNV für alle haben wollen, daran halten wir fest.”
Die Schuld an den Schwierigkeiten, bei dem Projekt weiterzukommen, gibt Saleh der grünen Senatorin Bettina Jarasch: “Bisher ist es eher gescheitert an der Zuständigkeit der zuständigen Senatsverwaltung, das Ganze entsprechend klar und deutlich zu formulieren und auszuverhandeln.”
Dass es das 29-Euro-Ticket ab Mai ohne Unterbrechung weiter geben wird, gilt als sehr unwahrscheinlich. “Es kann am Anfang eine Lücke geben. Aber man plant so eine Sache nicht für ein, zwei Monate, sondern für die kommenden Generationen”, sagte Saleh. Es sei für viele Jahre ein Beitrag zu einer günstigen Mobilität und auch zum Klimaschutz. “Ich möchte, dass wir das Ziel klimaneutrales Berlin schneller als bisher erreichen. Die dafür geplanten 10 Milliarden Euro sind ein Beitrag dafür, das 29- und das 9-Euro-Ticket sind auch ein Beitrag.”
dpa