LONDON | Ein Streik der U-Bahn-Fahrer in London hat den Nahverkehr in der britischen Hauptstadt weitgehend lahmgelegt.
Wegen des ersten Ausstands seit acht Jahren fuhr am Mittwoch kein Zug der Tube. Die Verkehrsbehörde TFL warnte, andere Verkehrsmittel wie Busse, S-Bahn (Overground) und Straßenbahnen seien deutlich voller als sonst.
Die Gewerkschaft Aslef betonte, es gehe ihren Mitgliedern nicht um mehr Geld. “Wir wollen nur, dass sich TFL dazu verpflichtet, mit uns über Änderungen zu verhandeln, anstatt zu versuchen, Änderungen durchzusetzen”, sagte Aslef-Organisator Finn Brennan dem Radiosender LBC. “Wegen der Pandemie klafft ein riesiges Loch im TFL-Budget, und sie wollen dieses Loch füllen, indem sie Personal abbauen, die Arbeitsbedingungen beschneiden und die Renten entscheidend kürzen.”
Weitere Streiks seien sehr wahrscheinlich, sagte der Gewerkschafter. Er machte die konservative Regierung verantwortlich. Das Verkehrsministerium wiederum betonte, die Finanzierung von TFL sei Sache von Bürgermeister Sadiq Khan.
Zeitgleich zum Tube-Streik legten landesweit auch Hunderttausende Lehrer und Assistenzärzte die Arbeit nieder. “Alle diese Streiks haben dieselbe Ursache: Das Versagen der Regierung, die lebenswichtigen öffentlichen Dienste zu finanzieren, die die Menschen benötigen”, sagte Brennan.
dpa