FULDA / BERLIN | Die Deutsche Bahn hat kurz vor dem Beginn der Tarifverhandlungen mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) an diesem Dienstag erneut die Erwartungen gedämpft.
“Diese Tarifverhandlungen finden in einer besonderen Situation statt”, teilte Personalvorstand Martin Seiler am Dienstag mit. “Wir haben mitten in Europa einen verheerenden Krieg, wir sind in einer Nach-Corona-Phase, wir haben eine hohe Inflation und auch enorme Energiepreise.”
Zwar wolle das Unternehmen die Leistungen der Beschäftigten anerkennen. “Wir müssen aber auch die Zukunftsfähigkeit der Deutschen Bahn mit den großen Investitionen, nicht nur in Personal, sondern auch in Fahrzeuge, in Infrastruktur, im Blick behalten”, betonte Seiler.
Beide Seiten treffen an diesem Dienstag zu ersten Tarifgesprächen in Fulda zusammen. Die EVG verlangt unter anderem mindestens 650 Euro monatlich mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bei den höheren Entgelten will die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Steigerung um zwölf Prozent erreichen. Für die Nachwuchskräfte fordert die EVG 325 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.
In den kommenden Wochen verhandelt die Gewerkschaft über diese Forderungen außer mit der Deutschen Bahn mit rund 50 weiteren Eisenbahnunternehmen. Die erste Verhandlungsrunde dauert daher voraussichtlich bis Ende März.
dpa