LNVG kritisiert Abbau von DB-Automaten an Bahnhöfen in Niedersachsen


HANNOVER | Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) kritisiert die Demontage von Fahrkartenautomaten für Fernverkehrstickets durch die Deutsche Bahn unter anderem in Hannover, Hildesheim und Oldenburg.

Seit mehreren Wochen gäbe es Beschwerden von Bahnkunden über lange Schlangen an den verbliebenen Automaten, teilte die LNVG am Freitag mit. „In den DB-Fernzügen verkauft das Personal keine Tickets mehr und jetzt werden auch noch Automaten in den Bahnhöfen reduziert, das ist gegenüber den Kunden ein großer Rückschritt beim Service“, beanstandete LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl.

Zwar stelle auch die LNVG fest, dass der Online-Ticketkauf immer mehr an Bedeutung gewinne, der Kurs der Bahn sei in diesem Umfang aber nicht nachzuvollziehen, heißt es. „Die DB versucht hier offenbar Kosten und Verantwortung auf andere abzuwälzen“, kritisierte Schwabl. Bereits in den vergangenen Jahren habe die Bahn in Niedersachsen Reisezentren geschlossen und dann auf Automaten als Alternative verwiesen. Jetzt in diesem Umfang Automaten abzubauen, sei laut der LNVG der falsche Schritt.

An vielen Stationen in Niedersachsen stünden Nahverkehrsautomaten anderer Bahngesellschaften, an denen über eine Schnittstelle aber auch Tickets für Fernzüge der DB gekauft werden können. Die LNVG bezahle dafür, dass dieser Service oft auch an Automaten an kleinen Bahnhöfen zur Verfügung stehe, damit Bahnkunden ein möglichst großes Angebot aus einer Hand bekommen, schreibt der für den Nahverkehr zuständige Aufgabenträger. Schwabl weiter: „Wir sind dafür nicht zuständig, sondern füllen hier eine Lücke im Service der DB, um es den Kunden einfach zu machen, vom Nahverkehr in die Fernzüge der DB umzusteigen.“


EVN

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