Unfalluntersuchung zum Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen läuft noch


BERLIN / GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Anfang Juni vergangenen Jahres starben fünf Menschen bei der Entgleisung eines Regionalzuges nahe Garmisch-Partenkirchen – die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen noch.

Nach Auskunft der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) sind die Untersuchungen zum Zugunglück vom 3. Juni 2022 noch nicht abgeschlossen. Das teilte die Bundesregierung in ihrer Antwort vom 29. Dezember auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion mit.

Zur Beantwortung der Frage, wann zwischen Farchant und Garmisch-Partenkirchen die letzte Gleislageberichtigung durchgeführt wurde, heißt es in der Antwort: Nach Auskunft der Deutschen Bahn erfolge die Festlegung, wann eine Gleislageberichtigung durchzuführen ist, entsprechend dem geltenden Regelwerk der DB Netz AG in Abhängigkeit der Streckengeschwindigkeit und des festgestellten Fehlerbildes. „Laut den Messergebnissen der Jahre 2019 bis 2022 lagen im betroffenen Abschnitt keine Gleislagefehler vor“, schrieb die Bundesregierung. Nach Auskunft des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) lägen im Rahmen der Eisenbahnaufsicht keine Erkenntnisse über gravierende Mängel oder erhöhten Instandhaltungsbedarf am betreffenden Streckenabschnitt vor.

Die Strecke von Murnau nach Garmisch-Partenkirchen war nach dem Unglück umfassend saniert worden. Auf einer Länge von insgesamt mehr als elf Kilometern wurden Schienen, Schotter und Schwellen erneuert. Auch auf anderen Linien werden und wurden Langsamfahrstellen beseitigt und Gleise erneuert, indem Schienen und Schwellen ausgetauscht werden. Die Bahn begann als Konsequenz des Unglücks zudem damit, bundesweit rund 200.000 Betonschwellen zu überprüfen.

Zu Fragen hinsichtlich eines zweispurigen Ausbaues von Teilen der Bahnstrecke München – Garmisch-Partenkirchen verwies die Bundesregierung auf die Zuständigkeit des Landes Bayern, da es sich um eine Maßnahme des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) handelt.


EVN

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