WOLFSBURG | Wer am Mittwochvormittag mit dem ICE von Wolfsburg in Richtung Berlin, Hamm oder Fulda reiste, der hatte gute Chancen auf ungewöhnliche Begegnungen.
PTO Auf allen drei Strecken waren in den Fernzügen der Deutschen Bahn zusätzlich Profis des VfL Wolfsburg unterwegs, um das diensthabende Bordpersonal zu entlasten. In mehreren Gruppen assistierten die Grün-Weißen während der Fahrt beispielsweise den Zugbegleiterinnen und -begleitern, unterstützten beim Verteilen von Getränken und Speisen oder beim Ein- und Ausstieg von Reisenden sowie bei anderen Routinen der täglichen Arbeit. Mit ihrem Einsatz reagierten die Spieler auf ihre Fehlleistung vom 21. Oktober, als sich auf der Anreise zum Auswärtsspiel in Leverkusen Teile der Mannschaft über die Maskentragepflicht hinweggesetzt hatten und durch unangebrachtes Auftreten gegenüber Bahn-Mitarbeitenden aufgefallen waren.
„Das Verhalten damals war inakzeptabel. Dass wir so nie wieder als VfL Wolfsburg auftreten dürfen, haben wir danach intern deutlich thematisiert. Es gab einen sofortigen Konsens“, so VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke. „Ich finde es gut, dass der Wunsch, mit dieser Aktion ein öffentliches Zeichen zu setzen, nun aus der Mannschaft selbst gekommen ist. Bei der Deutschen Bahn möchte ich mich bedanken, dass sie unseren Spielern die Gelegenheit gegeben hat, die Sache geradezurücken.“
Maximilian Arnold, der gemeinsam mit einigen Mitspielern in den ICE-Zügen zwischen Wolfsburg und Fulda unterwegs war, verbuchte den Rollentausch als unbequeme, aber gewinnbringende Erfahrung. „Viele Fahrgäste kannten natürlich den Hintergrund der Aktion, deshalb fand ich es gar nicht so einfach. Aber das sollte es bewusst auch nicht sein. Es war uns wichtig, uns zu entschuldigen und unseren Respekt vor der Arbeit des Bahnpersonals zum Ausdruck zu bringen“, betonte der VfL-Kapitän. „Ich bin sicher, allerspätestens heute hat durch diese aufschlussreichen Einblicke auch der Letzte von uns seine Lektion gelernt.“