TRIPTIS | Eine Straßenbahn und ein Schwerlasttransporter liegen neben der Autobahn im Graben – so war die Sachlage am Dienstag an der A9 bei Triptis. Die Bergung ist mittlerweile abgeschlossen, das beschädigte Fahrzeug ist möglicherweise Schrott.
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Nach dem Unfall eines mit einer 42 Meter langen Straßenbahn beladenen Schwertransporters auf der Autobahn 9 sind die Bergungsarbeiten am frühen Mittwochmorgen abgeschlossen worden. Etwa neun Stunden dauerte die aufwendige Bergung der Fahrzeuge bei Triptis, wie eine Sprecherin der Autobahnpolizei sagte. Der mit der Straßenbahn beladene Sattelzug war in der Nacht zu Dienstag eine zehn Meter tiefe Böschung hinuntergerutscht.
Der 53 Jahre alte Fahrer des Schwertransporters hatte zwischen den Anschlussstellen Lederhose und Triptis aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Es geriet nach rechts von der Fahrbahn ab und durchbrach die Leitplanke. Bei dem Unfall entstand laut Polizei ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro.
Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH sieht keine Chancen, dass die fast komplett zerstörte Straßenbahn wieder repariert werden kann. Ein Sprecher sagte am Mittwoch in Mannheim: Das Schadensbild gebe wenig Anlass zur Zuversicht. “Wahrscheinlich kann das Fahrzeug nur noch ausgeschlachtet werden.” Bei der Bahn handele es sich um ein älteres Fahrzeug des Typs RNV6, das zur planmäßigen Überholung bei einer Spezialfirma in Halberstadt in Sachsen-Anhalt war und nun nach Mannheim zurückgebracht werden sollte. Der Sprecher des Nahverkehrsunternehmens sagte weiter, insbesondere aufgrund der aktuell sehr angespannten Ersatzteil- und damit Fahrzeugsituation wiege dieser Verlust schwer.
Für die Bergung an der Unfallstelle wurde die Straßenbahn nach Angaben der Sprecherin in fünf Teile getrennt. Das Bergungsunternehmen habe die Fahrzeugteile aufgerichtet und mit einem Kran aus der Böschung gehoben. Die Straßenbahn sowie der Lkw und dessen Auflieger wurden für den Abtransport auf fünf Tieflader geladen.
“Alles Weitere dauert noch ein bisschen”, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei. Sowohl die Böschung als auch der mit Betriebsstoffen kontaminierte Erdboden an der Unfallstelle müsse aufbereitet werden. Die Arbeiten sollten in den kommenden Tagen beginnen.