Politisches Bündnis für neue Straßenbahn in Kiel


KIEL | Die Parteien und Fraktionen in Kiel haben sich auf eine gemeinsame Erklärung zum Bau eines Straßenbahnnetzes in der Stadt geeinigt.

Die Fraktionsvorsitzenden von SPD, CDU, Grünen, FDP, SSW und Linke sowie die Parteivorsitzenden einigten sich auf einen am Montag vorgelegten „Letter of Intent“. Darin heißt es: „Die Umsetzung wird über Jahrzehnte und damit auch über mehrere Wahlperioden erhebliche Auswirkungen auf die Stadt haben und soll deswegen von einem breiten Parteienbündnis getragen werden. Die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit der Fraktionen hat sich bewährt und soll deshalb fortgeführt werden.“

Um dies zu erreichen, soll die bestehende Steuerungsgruppe weiterhin Entscheidungen mit Ziel des Konsenses vorbereiten. Die Einführung der Straßenbahn soll im größtmöglichen Konsens mit der Bevölkerung erfolgen. Andere Stadtentwicklungen und Verkehrsplanungen, die durch den Bau der Straßenbahn beeinflusst werden, sollen so früh wie möglich berücksichtigt und die Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden. Die Umlandgemeinden sollen einbezogen werden.

Nach einer im Oktober vorgestellten Trassenstudie soll die Landeshauptstadt eine Tram mit vier Linien und einer Gesamtlänge von knapp 36 Kilometern bekommen. Die Kosten könnten nach Angaben von Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) aus heutiger Sicht knapp eine Milliarde Euro betragen. Rund 90 Prozent davon könnten von Bund und Land übernommen werden. Das Thema steht am Donnerstag auf der Tagesordnung der Ratsversammlung.

Das untersuchte Liniennetz orientiert sich an dem früher bestehenden Netz der Straßenbahn. In der Landeshauptstadt war die letzte Straßenbahnlinie 1985 eingestellt worden. Die neuen Strecken sollen Stadtteile wie Wik, Mettenhof, Elmschenhagen, Suchsdorf oder Neumühlen-Dietrichsdorf an die Innenstadt anbinden. Die erste Linie kann nach Angaben der Stadt im Idealfall zwischen 2033 und 2034 in Betrieb genommen werden.


dpa

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