PLOCHINGEN | Vier Wochen vor Inbetriebnahme der 60 Kilometer langen Neubaustrecke Wendlingen–Ulm fahren auf der Trasse schon einige Züge.
Mehrmals täglich absolvieren rund 250 Lokführer sogenannte Streckenkundefahrten mit einem ICE und einem Regionalzug, wie die Deutsche Bahn am Donnerstag in Plochingen (Kreis Esslingen) mitteilte. Dabei lernten die Männer und Frauen alles, was erforderlich sei, um künftig dort Züge steuern zu dürfen: beispielsweise die topografischen Eigenschaften der Strecke, die Abstände der Signalabschnitte oder die Gleisführung innerhalb der Stationen.
Die Strecke geht am 11. Dezember mit dem Fahrplanwechsel offiziell in Betrieb. Die Reisezeit zwischen Stuttgart und Ulm verkürzt sich laut Mitteilung dann um rund 15 Minuten. Auf der neuen Strecke, die teilweise parallel zur Autobahn 8 verläuft, können Züge bis zu 250 Stundenkilometer schnell unterwegs sein. Baustart war 2012. Die Kosten betrugen nach Angaben der Deutschen Bahn 3,98 Milliarden Euro.
Mit der neuen Strecke gibt es den Angaben zufolge gleichfalls ein verbessertes tägliches Angebot zwischen Stuttgart und München um rund 20 auf 90 Fahrten. Auch der Regionalverkehr profitiere davon. So werde mit dem neuen Bahnhof in Merklingen eine ganze Region an die Schiene angeschlossen.
Die Neubaustrecke ist Teil des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm. Das umfasst auch den Tiefbahnhof in der Stuttgarter City samt unterirdischer Anbindung an den Flughafen und die Schnellbahnstrecke nach Ulm. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2025 geplant.