Der erste Güterzug zwischen China und Großbritannien erreichte am Mittwoch, 18.01.2017, das Ankunftsterminal von DB Cargo UK im Londoner Eurohub in Barking. Damit ist nun ein weiteres Ziel in der Eisenbahnverbindung China–Europa hinzugekommen, teilt die DB mit. Zunächst handelt es sich um einen Testzug.
Betreiber des mit Containern beladenen Zuges ist die InterRail Gruppe, ein in der Schweiz ansässiges internationales Transportunternehmen, im Auftrag der chinesischen Containergesellschaft CRIMT. Die China Railway International Multimodal Transport (CRIMT) ist eine Tochtergesellschaft der chinesischen Staatsbahn China Railways (CNR). Die Traktion auf der 12.000 Kilometer langen Strecke übernahmen verschiedene Güterbahnen, darunter DB Cargo auf dem letzten Abschnitt von Duisburg durch den Eurotunnel bis nach London.
Startpunkt des Zuges war Yiwu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang. Rund 18 Tage benötigte der Zug für die Strecke bis nach London und ist damit doppelt so schnell wie das Seeschiff, so die Deutsche Bahn. Beladen war der Zug hauptsächlich mit Textilien und anderen Konsumgütern. Im Container-Terminal Duisburg wurden die für Großbritannien spezifischen 34×40‘ Container auf spezielle für den Eurotunnel zugelassene Containerplattformen der Deutschen Bahn umgeladen.
Seit 2011 fährt die DB mit Partnern wöchentliche Containerzüge auf der längsten Eisenbahnstrecke der Welt, unter anderem verbindet sie Duisburg und Hamburg mit Wuhan, Chongquing und Harbin und seit Mitte 2016 Hamburg mit der chinesischen Provinz Hefei. Insgesamt wurde so im Jahr 2016 die Rekordzahl von rund 40.000 Containern auf der legendären Seidenstraße per Zug transportiert. Bis 2020 erwartet die DB ein Volumen von rund 100.000 Containern.
Die Fahrten über die 10.000 bis 12.000 Kilometer langen Strecken dauern in der Regel zwischen 12 und 16 Tage, inklusive mehrerer Verladungen der Container auf andere Spurweiten. Insbesondere Kunden mit zeitsensiblen Gütern wie Aktionswaren der Bekleidungsindustrie und kapitalintensive Güter wie Automobilteile und Elektronik gehören nach DB-Angaben zu den Bestellern.
Meldung vom 18.01.2017
red / DB