ERFURT | Nach der gescheiterten Ausschreibung für den Streckenbetrieb der Schwarzatalbahn mit Wasserstoff-Zügen startet Thüringen ein neues Vergabeverfahren.
Diesmal werde keine bestimmte Antriebstechnologie vorgeschrieben, teilte das zuständige Infrastrukturministerium am Mittwoch mit. Zulässig seien Angebote mit Neu- und Gebrauchtfahrzeugen. Dabei müssten die Bieter zur Reduzierung klimaschädlich Kohlendioxid-Emissionen auch eine Option zum Einsatz von Biokraftstoffen abgeben. Die Laufzeit des Vertrages ist zunächst auf fünf Jahre bis Dezember 2028 befristet, eine Verlängerung um weitere drei Jahre ist möglich.
Derzeit betreibt die DB RegioNetz Verkehrs GmbH die Strecke zwischen Rottenbach und Katzhütte, die in Ostfelderschmiede Anschluss an die Oberweißbacher Bergbahn bietet. Die Laufzeit des aktuellen Vertrags endet Anfang Dezember 2023. Das Fahrplanangebot mit dem täglichen Stundentakt und den Anschlüssen in Rottenbach in Richtung Erfurt und Saalfeld soll mit der Neuausschreibung unverändert bleiben.
Im vergangenen Jahr hatte das Land laut Ministerium den Betrieb auf der auch touristisch genutzten Strecke ausschließlich für Wasserstoffzüge ausgeschrieben. Allerdings sei nur ein Angebot eingegangen, sagte eine Sprecherin. Es sei “dreimal so teuer ausgefallen, wie wir von der Ausschreibung erwartet hatten.” Deshalb habe sich das Land für eine neuerliche Ausschreibung zunächst für einen Übergangszeitraum entschieden, bevor ein langfristiges Konzept entwickelt worden sei.
Die neue Ausschreibung soll noch in dieser Woche EU-weit veröffentlicht werden, der Zuschlag soll voraussichtlich im zweiten Quartal 2023 erteilt werden.