Verkehrsverbände fordern Strompreis­deckel für die gesamte Schienen­branche – Situation „existenzbedrohend“


BERLIN | Die Allianz pro Schiene, der Verband Die Güterbahnen und der Verband Deutscher Verkehrs­unter­nehmen (VDV) fordern von der Politik einen Strom­preis­deckel auch für die gesamte Schienen­branche.

„Eine kurzfristige Senkung und Deckelung der Bahn­strom­preise ist jetzt das Gebot der Stunde“, sagte der VDV-Geschäftsführer Martin Henke. Andernfalls drohten Verkehre auf die billigere Straße zurückverlagert zu werden, „da der Dieselkraftstoffpreis längst nicht so stark gestiegen ist wie die Bahnstrompreise.“ Viele zusätzliche Verkehrs­kapazitäten auf der Schiene könnten verschwinden, wenn Eisenbahnverkehrsunternehmen insolvent gehen würden.

Schienenallianz-Chef Dirk Flege verwies darauf, dass die aktuelle Situation „existenzbedrohend“ sei. „2019 wurden an der Börse im Schnitt noch knapp 38 Euro pro Megawattstunde Strom gezahlt, Ende August wurden kurzfristig sogar 970 Euro pro Megawattstunde fällig.“ Laut Flege brauche es jetzt ein großzügiges Paket auf EU-Ebene, um weitere Schäden von der Branche abzuwenden.

Auch der Chef des Güterbahnen-Netzwerks Peter Westenberger machte deutlich, dass sich EU und Deutschland nicht leisten könnten, „den Rollback durch mehr Kohle in der Stromerzeugung mit einem weiteren Rollback von der Schiene auf die Straße zu verstärken“. EU und Deutschland dürften das Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren, nicht aus den Augen verlieren, so Westenberger.


EVN | Foto: Pixabay

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