STUTTGART | Ohne deutlich mehr Mittel vom Bund fahren nach den Worten von Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann bereits im kommenden Jahr weniger Züge auf den Schienen im Südwesten.
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“Wenn sich jetzt nichts ändert, dann kommen wir in die Situation, dass wir spätestens ab 23/24 Züge abbestellen müssen”, warnte der Grünen-Politiker am Mittwoch im Landtag. Ab Dezember 2023 würden nach Angaben seines Ministeriums weniger Züge fahren im Südwesten.
Hätte man keinen Ansparpuffer, müsste man bereits jetzt schon Züge abbestellen, sagte Hermann. Man überlege bereits heute bei Ausschreibungen, ob man das Angebot abends oder am Wochenende ausdünnen müsse.
Seit 1996 stehen den Ländern sogenannte Regionalisierungsmittel für den ÖPNV zu. 2021 hatte Baden-Württemberg knapp über eine Milliarde Euro zur Verfügung, 87 Prozent der Mittel wurden laut Hermann für die Bestellung von Zügen verwendet. Ab 2022 werden 15 bis 20 Prozent Mehrkosten vor allem wegen dramatisch gestiegener Energiepreise erwartet. Die Länder liefen auf ein Defizit von 30 Milliarden Euro bis 2031 zu, warnte Hermann im Landtag.
Die Grünen im Land hatten zuletzt immer wieder betont, es könne nicht sein, dass man ein günstiges Ticket als Nachfolger für das 9-Euro-Ticket einführe, die Länder aber wegen fehlenden Geldes Züge abbestellen müssten.