BERLIN | Berlins Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) hat die Erwartungen nach dem Vorstoß des Koalitionspartners SPD für ein berlinweites 9-Euro-Nachfolgeticket gedämpft.
Bevor ein landeseigenes Ticket erarbeitet werde, brauche es erstmal eine Anschlussregelung für das in wenigen Tagen auslaufende 9-Euro-Ticket vom Bund, sagte sie in der RBB Abendschau. “Da muss was vom Bund kommen und dann, wenn wir wissen, was vom Bund kommt, dann erarbeiten wir gerne eine Überbrückung, aber mit Brandenburg gemeinsam”, betonte sie.
Die Spitzen der rot-grün-roten Koalition kamen am Freitag zu einer Klausurtagung zusammen, um über die Frage zu beraten, wie das Land bedürftigen Menschen, aber gegebenenfalls auch Unternehmen oder Institutionen in der Energiekrise mit stark gestiegenen Preisen helfen kann. Die SPD hatte dabei ins Spiel gebracht, ein eigenes Nachfolgeticket für Berlin einzuführen, das bis Ende dieses Jahres laufen könnte.
Mit dem Ticket könnten Besitzer aber nur im Tarifbereich AB fahren – also in Berlin, nicht in Brandenburg, und auch nicht mehr bundesweit. Entsprechende Medienberichte wurden der dpa am Freitag aus Parteikreisen bestätigt.
Jarasch betonte: “Geeinigt haben wir uns darauf: Wir schauen, was vom Bund kommt und dann passen wir das an. Das heißt, es ist nicht gesagt, dass es neun Euro sind. Wichtig ist: Bezahlbar und dauerhaft.” Die Senatsverwaltung sei aber durchaus bereit, für eine Übergangslösung auch eigene Mittel in die Hand zu nehmen.
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