WIESBADEN | Das 9-Euro-Ticket hat Menschen in die Züge gelockt, aber offenbar nicht zu weniger Reiseverkehr auf der Straße geführt.
Laut dem Statistischen Bundesamt lag die Zahl der Reisen im Eisenbahnverkehr ab 30 Kilometern auch im zweiten Monat nach Einführung des Billigtickets deutlich über dem Niveau des Vorkrisenmonats 2019. Im Durchschnitt gab es im Juli erneut 42 Prozent mehr Fahrten mit der Bahn. Die Reisen im Straßenverkehr lagen bundesweit weiterhin ungefähr auf dem Niveau des Vergleichszeitraumes vor der Corona-Krise.
“Diese bundesweiten Ergebnisse deuten auf einen generellen Anstieg der Reisen hin”, erläuterte die Behörde. Vor allem in ländlichen Tourismusregionen wurde ein Anstieg des Eisenbahnverkehrs verzeichnet. Hier lagen die Reisen mit der Bahn im Juni und Juli im Schnitt um jeweils 80 Prozent höher als in den Vergleichsmonaten 2019.
Den größten Anteil an der Personenbeförderung macht den Angaben zufolge nach wie vor der Straßenverkehr aus. Eine regionale Verschiebung vom Straßen- zum Schienenverkehr lasse sich aus den Ergebnissen nicht ableiten, erklärte die Behörde. Die auf der Straße registrierten Reisen erfassen sowohl Auto- als auch Busfahrten.
Das Statistische Bundesamt wertete anonymisierte und aggregierte Mobilfunkdaten aus dem Netz des Mobilfunkanbieters Telefónica aus. Eine Zuordnung zu verschiedenen Verkehrsarten ist den Angaben zufolge nur für Reisedistanzen ab 30 Kilometern möglich.