Grüne: Chancen von Fehmarnbelt-Tunnel nutzen und Risiken minimieren


KIEL | Trotz grundsätzlicher Skepsis wollen die Grünen im Kieler Landtag aus dem Fehmarnbelt-Tunnel das aus ihrer Sicht Bestmögliche machen.

“Der Bau der Fehmarnbelt-Querung wird kommen”, erklärte die mobilitätspolitische Sprecherin der Fraktion, Nelly Waldeck, am Dienstag nach einem Besuch der Baustelle in Rødbyhavn (Dänemark). “Nun gilt es sicherzustellen, dass wir den bestmöglichen Nutzen für die betroffenen Gemeinden vor Ort, sowie für gute schnelle Bahnverbindungen an der Ostküste erreichen.”

Dazu zählten eine zügige Planung der Bahntrasse nach Hamburg, damit die Bahnquerung nach Dänemark schnellstmöglich auch auf deutscher Seite genutzt werden kann, und eine verlässliche Anbindung der umliegenden Gemeinden an den öffentlichen Verkehr.

“Der Fehmarnbelt-Tunnel, die Sundquerung und die Hinterlandanbindung werden den Kreis Ostholstein in den kommenden Jahren verändern und zu großen Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt führen”, meinte die Ostholsteiner Abgeordnete Catharina Nies. “Diese gilt es bestmöglich zu minimieren.” Das betreffe aktuell zum Beispiel den Verkehr auf der Insel und der Sundbrücke. Es müssten eine zuverlässige Anbindung durch den Schienenersatzverkehr gewährleistet und ein transparentes Umweltmonitoring beim Tunnelbau sichergestellt werden. “Und wir müssen alles versuchen, um ein Verkehrschaos auf und rund um Fehmarn zu verhindern.”

Mittelfristig könnten sich in Schleswig-Holstein und Dänemark Chancen für eine engere Zusammenarbeit eröffnen, sagte der Wirtschaftspolitiker Oliver Brandt. Während der Bauphase müssten alle Akteure eng zusammenarbeiten, um negative Auswirkungen auf den Tourismus und die regionale Wirtschaft möglichst gering zu halten. Der von Dänemark gebaute Straßen- und Eisenbahntunnel soll 2029 fertig sein.

Aushubarbeiten für Fehmarnbelt-Tunnel zur Hälfte abgeschlossen


dpa | Foto: Femern A/S