Frau sitzt auf Bahnsteigkante und wird von ICE erfasst


BURG | Eine junge Frau ist am Bahnhof von Burg in Sachsen-Anhalt von einem ICE gestreift und am Fuß verletzt worden.

Die 25-Jährige soll sich am Mittwochabend an die Bahnsteigkante gesetzt und ein Buch gelesen haben. Die Beine ließ sie ins Gleis baumeln, teilte die Bundespolizei mit.

Der Lokführer des einfahrenden Zuges gab ein Warnsignal ab und leitete eine Schnellbremsung ein, als er die Frau sah. Die 25-Jährige hörte das Signal, versuchte noch, aufzustehen, schaffte es aber nicht rechtzeitig. Der Zug erfasste die Frau mit einer Geschwindigkeit von 150 Kilometer pro Stunde, nur etwas langsamer als vor der Bremsung.

Nach Angaben der Polizei wurde die Frau mit einer stark blutenden Wunde am Fuß in ein Krankenhaus gebracht. Der Zug mit rund 550 Passagieren an Bord kam erst nach 400 Metern zum Stehen und blockierte einen Bahnübergang. Verletzt wurde im Zug niemand. Die Strecke war für knapp zwei Stunden gesperrt. Es kam bei zwölf Zügen zu Verspätungen, davon bei fünf Fernzügen.

Gegen die 25-Jährige wird nun unter anderem wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt. Die Bundespolizei wies darauf hin, dass solche Handlungen lebensgefährlich sein können. Einfahrende Züge näherten sich fast lautlos. Auch ginge von ihnen eine enorme Sogwirkung aus. Laut Polizei handelte es sich um einen umgeleiteten Zug von Amsterdam nach Berlin.


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