SAARBRÜCKEN | Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) fordert mehr Schulungen für die etwa 35.000 Lokführerinnen und Lokführer in Deutschland.
Statt der vorgeschriebenen zwei Stunden jährlich verlangt sie eine Bildungswoche, in der der Trainingssimulator ein wichtiger Bestandteil sei. “In Summe können die heute genutzten Zeiten am Simulator die meisten Themen nur berühren”, sagte GDL-Chef Claus Weselsky der Deutschen Presse-Agentur. “Das muss sich dringend ändern.”
Die Deutsche Bahn bietet bundesweit an zwölf Trainingssimulatoren Schulungen an. Dort müssen die Lokführer nicht nur Übungsfahrten absolvieren, sondern auch eine Prüfung ablegen. Die GDL befürwortet den verpflichtenden Einsatz an Simulatoren, weil dort neben Standardsituationen auch seltene betriebliche Situationen “außerhalb der Komfortzone” geübt würden.
Neben Sicherheit und Kommunikation spielt auch das energiesparende Fahren eine Rolle. Dafür gibt es inzwischen extra Kurse. Laut Ulf Lorenz, Instruktor am Simulator in Saarbrücken, lassen sich die Erfolge direkt ablesen: Auf derselben Übungsstrecke seien durch das Training bis zu 25 Prozent Einsparungen möglich.
Nach Ansicht der GDL sei eine energieeffiziente Fahrweise seit jeher ein wichtiger Aspekt des Handelns im Beruf sowie seiner Aus- und Fortbildung. “Klar ist energiesparendes Führen der Züge wichtig. Allerdings müssen die Voraussetzungen dazu stimmen”, sagte Weselsky. Aufgrund der vielen Langsamfahr- und Baustellen sowie sonstiger Verzögerungen habe die Bahn massive Pünktlichkeitsprobleme. Die Einhaltung des Fahrplans stehe jedoch im Vordergrund, so der GDL-Chef. “So ist Energiesparen manchmal eine Quadratur des Kreises.”