Niedersachsens Landesnahverkehrsgesellschaft fordert mehr Einsatz für ÖPNV


HANNOVER | Die niedersächsische Landesnahverkehrsgesellschaft hat angesichts des Erfolgs des 9-Euro-Tickets mehr Einsatz des Bundes gefordert.

Der Bund solle aus dem großen Interesse “seine Schlüsse ziehen”, sagte der Sprecher der Gesellschaft, Dirk Altwig, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung zur Halbzeit des auf drei Monate angelegten Angebots. Über Jahrzehnte sei zu wenig in die Eisenbahn investiert worden.

“Wir sehen in den Nahverkehrszügen eine erfreulich gestiegene Nachfrage”, betonte er. “Wir würden gerne mehr Wagen einsetzen, aber das ist nicht möglich, weil das Netz bereits jetzt überlastet ist.”

Allein im ersten Monat wurden Branchenangaben zufolge 21 Millionen der bundesweit im Nahverkehr gültigen Fahrscheine verkauft. Mit Abonnenten von Monatskarten besaßen mehr als 30 Millionen Menschen die Fahrkarte. Das Angebot ist auf Juni, Juli und August beschränkt.

Niedersachsens Verkehrsminister Bernd Althusmann hatte sich für eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets im Nahverkehr über den August hinaus ausgesprochen. Er forderte, dass die Tarifstrukturen in Niedersachsen und Deutschland so angepasst werden müssten, “dass jeder Bürger einfach ein Ticket über seine App zu einem vernünftigen Preis bekommt”. Dafür brauche es ein bezahlbares und langfristiges Gesamtkonzept. Ministerpräsident Stephan Weil hatte zuletzt erklärt, er rechne nicht mit einer Verlängerung des 9-Euro-Tickets, weil es keine Anzeichen für ein weiteres finanzielles Engagement des Bundes gebe.


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