WIEN | Die Chefs der europäischen Eisenbahnen haben sich beim diesjährigen CEO Summit in Wien darauf verständigt, den Schienensektor wettbewerbsfähiger gegenüber der Straße aufzustellen. Ein Schlüsselfaktor spielt dabei die Digitalisierung.
In einer gemeinsamen Erklärung wurden fünf Maßnahmen festgelegt. Hierzu gehört das Thema „smart technical operations“: Dabei geht es um die Zusammenarbeit der europäischen Bahnen auf technischer Ebene, um gemeinsam die Kapazitäten auf der Schiene zu optimieren. Ein gemeinsames Projekt daraus ist beispielsweise die Digitale Automatische Kupplung (DAK).
Neben der „smarten Technik“ setzen die Bahnchefs auch auf „smarte Infrastruktur“. Die Bahninfrastruktur soll den Angaben zufolge so gestaltet werden, dass der grenzüberschreitende Bahnverkehr durch Europa vereinfacht wird und es mehr Kapazität für den Personen- und Güterverkehr auf der Schiene gibt. Auch der Personen- und Güterverkehr selbst soll „smart“ – und durch Kooperationen auch über Landesgrenzen hinweg harmonisiert – werden.
Unter dem Schlagwort „Smart Ticketing“ bekannten sich die europäischen Bahnen zur gemeinsamen CER Ticketing Roadmap, die Fahrgästen unter anderem die Buchung internationaler Zugtickets erleichtern soll.
Die Änderungen rund um die Digitalisierung des Bahnsektors betreffen aber auch die Mitarbeitenden, wie es hieß. So setzen die Bahnchefs auf „Smart Human Resources“, um die Beschäftigten auf dem Weg in die digitale Zukunft mitzunehmen.
Die rund 30 CEOs bekräftigten abschließend, dass für die Umsetzung aller Maßnahmen die Unterstützung der Europäischen Union notwendig sei.
Gastgeber des Summit 2022, bei dem außerdem der Krieg in der Ukraine auf der Tagesordnung stand, war ÖBB-Chef Andreas Matthä, der zugleich Präsident des Europäischen Eisenbahnverbandes CER ist. Er selbst bezeichnete den Gipfel als „intensiv, produktiv und bereichernd.“
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