Knorr-Bremse stattet Güterzug mit System zur automatisierten Bremsprobe aus


MÜNCHEN | Der Technologiekonzern Knorr-Bremse will bis 2030 zu einem der führenden Anbieter der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) im europäischen Markt werden. Zuvor stattet das Unternehmen einen Güterzug mit neuer Technik aus.

Ab 2023 werde man einen Zug der Havelländischen Eisenbahn (HVLE) mit einem Automatisierungs­system ausstatten, das eine automatisierte Bremsprobe ermöglicht, wie Knorr-Bremse am Montag mitteilte. Der Güterzug soll 2024 in den Einsatz kommen. Außerdem produziert Knorr-Bremse die erste Prototypenversion seiner DAK. Beide Innovationen sollen Teil eines Lösungspakets für den Güterverkehr werden, hieß es.

Das Automatisierungssystem FreightControl umfasst laut Hersteller­angaben eine neuartige Elektronik als zentrale Wagenintelligenz und innovative Sensorik am Bremssystem. Da der HVLE-Zug noch nicht über eine DAK und damit über eine zugweite Datenleitung verfügt, werde das Signal der Bremsprobe per Funk übermittelt.

Ziel ist es, die aufwendige Bremsprobe bei Güterzügen zu vereinfachen. Was heute noch manuell vom Zug- und Rangierpersonal durchgeführt wird, soll künftig etwa per Tablet aus dem Führerstand möglich sein. Damit seien Güterzüge signifikant schneller abfahrbereit als bisher. Im Rahmen der Tests will Knorr-Bremse außerdem weitere Funktionen wie eine Zugkompositions­erkennung, eine Zugintegritäts­überwachung und eine elektro­pneumatische Brems­steuerung erproben.


EVN | Foto: Knorr-Bremse