BERLIN | Ob die Bundesregierung tatsächlich – wie vor einigen Wochen berichtet – ICE-Züge für die Bundeswehr anschaffen wird, ist aktuell noch unklar.
Eine abschließende Entscheidung sei noch nicht getroffen worden, schrieb die Regierung jetzt in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Weiter heißt es: Die in den Medien genannte Zahl von drei Zügen vom Typ ICE 3 Neo, die zur Versorgung Verwundeter und für den Transport von Intensivpatienten geeignet wären, sei „nicht nachvollziehbar“. Der Bedarf der Züge sei zum „jetzigen Stand der Überlegungen noch nicht bezifferbar“ – auch Angaben über die Gesamtkosten könnten nicht gemacht werden.
Die Bundesregierung verweist in ihrer Antwort darauf, dass die Fähigkeit zur medizinisch betreuten Verlegung einer großen Anzahl von Patienten bei der Landes- und Bündnisverteidigung, als auch bei infektiologischen sowie traumatologischen Großschadensereignissen notwendig werden könne. Bis 2007 habe die Bundeswehr Möglichkeiten zum schienengebundenen Patiententransport in Form von 196 Rüstsätzen zur Umrüstung von Reisezug-Personenwagen vorgehalten. Seither existiere in der Gesundheitsversorgung der Bundeswehr weder ein Konzept, noch eine Ausstattung für einen Patiententransport auf der Schiene. Aus diesem Grund sei durch das Verteidigungsministerium ein Konzeptpapier zur Möglichkeit des Patiententransports auf der Schiene erarbeitet worden, heißt es.
Anfang Mai hatte zuerst die Bild am Sonntag mit Verweis auf das Verteidigungsministerium berichtet, dass die Bundeswehr die Anschaffung von Lazarett-Zügen plane. Die Bundeswehr-ICE sollten demnach ab 2025 in den Einsatz kommen. Die Kosten pro Zug liegen bei einem ICE 3 Neo zwischen 25 und 30 Millionen Euro.