GARMISCH-PARTENKIRCHEN | Mehr als eine Woche nach dem tödlichen Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen meldet die Polizei neue Zahlen von Verletzten.
Nach aktuellem Stand seien 16 Menschen schwer und 52 leicht verletzt worden, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Sonntag mit. Der Zustand einer schwerst verletzten 34-jährigen Frau sei nach wie vor kritisch.
Vier Frauen und ein 13-Jähriger aus der Region starben, als am 3. Juni gegen 12.15 Uhr ein Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München entgleiste. Die Ursache ist noch unklar.
Die rund 50 Mitarbeiter umfassende Soko “Zug” arbeitet auf Hochtouren an der Aufklärung. Dutzende Fahrgäste sowie Bahnmitarbeiter wurden bereits als Zeugen vernommen.
Die Ermittler suchen nun noch Fahrgäste aus dem Unglückszug, die bisher noch keinen Kontakt zur Polizei hatten. Zudem riefen die Beamten Zeugen auf, Bilder und Videos für die Ermittlungen zur Verfügung zu stellen. Dazu sei ein eigenes Upload-Portal geschaltet.
Die Soko geht davon aus, dass noch nicht alle Fahrgäste des Unglückszuges erreicht werden konnten. Möglicherweise unverletzte oder nur leicht verletzte Menschen könnten sich von der Unfallstelle entfernt haben, bevor ihre Personalien aufgenommen werden konnten. “Diese Fahrgäste, die bislang keinen Kontakt mit der Polizei hatten, sind wichtige Zeugen für die Soko ‘Zug’.”
An der Unfallstelle stehen noch immer die Lok und ein Waggon auf den Gleisen. Die Bahn arbeitet an den Vorbereitungen zum Abtransport.
Autofahrer konnten zuletzt auf dem Weg von Garmisch-Partenkirchen Richtung Norden neben der Straße die völlig zerstörten weiteren Waggons auf einem Abstellplatz sehen. Sie sind mit den Fahrgestellen und Schienenteilen sichergestellt worden. Auf diesen Teilen liegt ein Fokus der Ermittlungen. Vermutet wird ein technischer Defekt oder ein Problem mit den Gleisen. Wann auf der Strecke wieder Züge fahren können, ist nach wie vor offen.