Allgäuer Wasserstoffzug rückt Testeinsatz näher


MÜNCHEN | Der erste Wasserstoffzug Bayerns rückt seiner geplanten Premiere im kommenden Jahr näher.

Die Siemens-Verkehrssparte und die Bayerische Regiobahn (BRB) haben den Leasingvertrag für den Einsatz des Prototyps im Allgäu ab Mitte 2023 unterschrieben, wie die beiden Unternehmen sowie Wirtschafts- und Verkehrs­ministerium am Mittwoch mitteilten.

Testfahrten absolvieren soll der Zug unter anderem auf der Strecke Augsburg–Füssen. Ab Januar 2024 wird das Fahrzeug nach derzeitigem Plan den offiziellen Fahrgastbetrieb aufnehmen. Die Staatsregierung fördert das Projekt mit mehreren Millionen Euro.

Gedacht sind Wasserstoffzüge vor allem als potenzieller Ersatz für Dieselzüge auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken. Daher wurde das Allgäu für den Testbetrieb ausgewählt. Dort wurde in den vergangenen Jahrzehnten wenig in die Modernisierung der Bahnstrecken investiert. Vielen Bahnstrecken fehlt bis heute die Oberleitung. Bayern ist etwas später dran als mehrere andere Bundesländer, in denen Wasserstoffzüge bereits fahren.

Allerdings halten sich die Verzögerungen beim bayerischen Wasserstoffzug im Vergleich zum Ausbau vieler Bahnstrecken in überschaubarem Rahmen. Die Staatsregierung hatte ursprünglich das Jahr 2020 für Testfahrten angepeilt. Dann kam die Pandemie dazwischen. Siemens baut für den Test einen konventionellen Elektrozug um. Der Testzug wird geleast und nicht gekauft, da Prototypen üblicherweise nicht verkauft werden.


EVN / dpa | Foto: BRB