PARIS | Die Eurostar-Züge könnten auf der Verbindung zwischen dem europäischen Festland und Großbritannien durch den Kanaltunnel Konkurrenz bekommen.
Wie der Kanaltunnel-Betreiber Getlink am Montag bestätigte, prüft die spanische Staatsbahn Renfe den Einsatz von Zügen auf der Verbindung. Getlink sicherte dem Vorhaben seine Unterstützung zu, solche Projekte könnten dem Verkehr durch den Kanaltunnel einen neuen Schub geben. Urlauber und andere Reisende hätten dann ähnlich wie beim Flugzeug die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern mit eigenen Tarifen und Angeboten.
Wie der Kanaltunnel-Betreiber erklärte, könnte angesichts der hohen Kosten die Gründung einer Gesellschaft für die Anschaffung und den Verleih der neuen Züge ins Auge gefasst werden. Dazu werde Getlink sein Fachwissen beisteuern. Vom Projektstart bis zur Betriebsaufnahme könnten fünf bis zehn Jahre vergehen.
Der Eurostar ist eine Tochtergesellschaft der französischen Staatsbahn SNCF und fährt von Paris und Brüssel nach London. Die Corona-Krise hatte Eurostar einen Passagiereinbruch beschert. Die SNCF strebt eine Fusion ihrer Tochtergesellschaften Eurostar und Thalys an, dabei handelt es sich um die Schnellverbindung von Paris mit Brüssel, Amsterdam und Nordrhein-Westfalen. Davon verspricht die SNCF sich operationelle und kommerzielle Synergieeffekte.