Die Deutsche-Bahn-Tochter DB Regio geht zukunftsweisende Wege: In Kooperation mit Hyperloop Transportation Technologies will die Südostbayernbahn (SOB) in Mühldorf am Inn einen Innovationszug entwickeln. Ziel des Projekts sei es, neue Produktkonzepte und digitale Anwendungen für den Regionalverkehr der Zukunft zu schaffen.
Über einen Zeitraum von rund einem Jahr werden die neuen Konzepte entworfen, kontinuierlich weiter entwickelt, umgesetzt und von den Kunden getestet. Dabei wird das Designbüro neomind zusammen mit dem Projektteam der SOB die unterschiedlichen Produkt- und Servicekonzepte zu einem durchgängigen Designansatz zusammen fügen.
Bei den neuen Produktkonzepten orientiert sich DB Regio an Kundenwünschen, die bereits durch Marktforschungen hinterlegt sind, wie beispielsweise funktionale Arbeits- und Telefonbereiche, neue Raumkonzepte sowie abgeschirmte Ruhebereiche. Außerdem tüftelt DB Regio an neuen Technologien zur Kundeninformation, einfachen Ticketinglösungen, einem optimierten Sitz- und Stehkomfort sowie einem verbesserten Cateringangebot. Dazu sollen digitale Technologien zum Reiseverlauf integriert und ein Bord-Entertainmentsystem mit digitalem Reisebegleiter realisiert werden. Eine weitere digitale Anwendung, die DB Regio in den Innovationszug integrieren möchte, ist „Augmented & Virtual Reality“, zum Beispiel über digitale Fensterscheiben. Dabei sollen zusätzliche Informationen zu Sehenswürdigkeiten bei der Vorbeifahrt direkt auf die Fensterscheibe transportiert werden. Im Tunnelbereich kann eine dreidimensionale virtuelle Welt animiert werden.
„Mit Hyperloop und deren Community haben wir einen starken Entwicklungspartner für digitale Technologien an unserer Seite, um solche neuen Ideen und innovative Prototypen in den Zug zu integrieren“, sagt Christoph Kraller, Geschäftsleiter der SOB. „Auch beim Aufbau eines digitalen Reisebegleiters ist die Kooperation mit Hyperloop als Impulsgeber für uns zukunftsweisend, und darauf sind wir sehr stolz“, betont Kraller.
Hyperloop Transportation Technologies entwickelt derzeit in den USA einen Hochgeschwindigkeitszug, der mit knapp 1200 Kilometern pro Stunde Passagiere in einer Vakuum-Röhre an ihr Ziel bringen soll. Nun möchte CEO Dirk Ahlborn Bahnkunden und seine Community aus Startups, innovativen Firmen und Hochschulen auch für den Innovationszug der DB begeistern.
„Die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ist für uns besonders wichtig, denn nur hier gelingt es uns, eine reale Betriebssituation prototypisch mit Kunden und Fahrgästen zu testen. Von zukünftigen Mobilitäts-Projekten profitieren nicht nur wir, sondern auch die Deutsche Bahn, die so zum Beispiel Ideen für neue Fahrzeuggenerationen ableiten und entwickeln kann“, sagt Ahlborn.
Als Impulsgeber des Projektes arbeitet die SOB außerdem eng mit dem d.lab zusammen, dem Innovationslabor der Deutschen Bahn für den Personenverkehr, das sowohl Partner bei der Entwicklung von Prototypen als auch Initiator für digitale Anwendungen während einer Zugfahrt ist. Mit an Bord ist auch das Projektteam des DB Regio-Zuglabors in Miltenberg. Das Team hat bereits in der Vergangenheit vielfältige Erfahrungen beim Test neuer Produktkonzepte gesammelt und wird diese in den Innovationszug einbringen.
(red/DB)