Der Fahrdienstleiter, dem das schwere Zugunglück in der Nähe von Bad Aibling vom 9. Februar zur Last gelegt wird (Bahnblogstelle berichtete), befindet sich in Untersuchungshaft. Wie zudem bekannt wurde, ist ein weiteres Unfallopfer am 13. April seinen Verletzungen erlegen.
Wie es laut Medienberichten heißt, erließ das Amtsgericht Rosenheim auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein Haftbefehl gegen den Bahnbediensteten wegen fahrlässiger Tötung, fahrlässiger Körperverletzung und gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Der Mann soll zum Unfallzeitpunkt auf seinem Mobiltelefon ein Computerspiel gespielt haben. Er habe eingeräumt, das Spiel gestartet und gespielt zu haben, heißt es in einem Bericht von ZEIT ONLINE. Er habe aber bestritten, dadurch abgelenkt worden zu sein.
Die Ermittlungsbehörde teilte dazu mit: „Es muss aufgrund des engen zeitlichen Zusammenhangs davon ausgegangen werden, dass der Beschuldigte dadurch von der Regelung des Kreuzungsverkehrs der Züge abgelenkt war.“
Wie Süddeutsche.de zudem schreibt, soll der 39-jährige Stellwerksmitarbeiter “auch während er falsche Signale gab und sogar während er die Notrufe absetzte”, durch sein Handy abgelenkt gewesen sein. Dabei soll er nach Erkenntnissen der Ermittler die Tastenkombinationen des GSM-R-Funkgerätes verwechselt haben, so dass der Notruf die Triebfahrzeugführer nicht mehr erreichte, bevor die beiden Meridian-Züge auf der eingleisigen Strecke frontal zusammenstießen.
Von der Deutschen Bahn heißt es, der Fahrdienstleiter habe durch sein Handeln eindeutig gegen das Regelwerk der Bahn verstoßen. Die Nutzung von Ton, Film oder privaten Datenverarbeitungsanlagen, in diesem Fall einem Mobilfunkgerät, sei nicht gestattet.
Am heutigen Mittwoch wurde zudem bekannt, dass ein weiteres Unfallopfer seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Wie die Tegernseer Stimme berichtet, ist ein 46 Jahre alter Mann aus dem Landkreis Rosenheim am Mittwoch in einem Münchner Klinikum verstorben. Er ist damit das 12. Todesopfer der Tragödie. Mehr als 80 Menschen wurden durch das Unglück verletzt.
Letzte Aktualisierung: 13.04.2016, 18:05 Uhr