Hohe Unfallgefahr – Zahl der Bahnübergänge soll reduziert werden


An Bahnübergängen kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Zügen und Autos – auch, weil sich Autofahrer manchmal nicht an die Regeln halten. Die Zahl der Bahnübergänge soll sinken.

Wegen der Unfallgefahr will die Deutsche Bahn (DB) Bahnübergänge im Schienennetz weiter reduzieren. Mitte der 1990er Jahre gab es nach DB-Angaben bundesweit 28.000 Bahnübergänge, im Jahr 2023 waren es nur noch 15.820 Anlagen. Häufig werden anstelle der Kreuzungen Über- oder Unterführungen für Autos und Fußgänger gebaut.

Die Zahl der Unfälle an Bahnübergängen sei zwischen 1995 und 2023 um mehr als drei Viertel gesunken, sagte ein Bahnsprecher. Demnach gab es im Jahr 2023 bundesweit 154 solcher Unfälle. In Schleswig-Holstein waren es 2023 fünf Unfälle an Bahnübergängen, sechs weniger als noch 2019. In Niedersachsen wurden 2019 insgesamt 22 Unfälle an Bahnübergängen registriert, 2023 waren es immer noch 20 Unfälle.

“Mehr als 95 Prozent der Zusammenstöße von Autos und Zügen passieren aufgrund von Unaufmerksamkeit, Leichtsinn oder Unkenntnis”, sagte der Sprecher.

Aus Sicht des niedersächsischen Verkehrsministeriums passieren “in besonderen Situationen wie Baustellen oder Personalmangel zu viele Pannen”. Dies zeigten die Ereignisse am Bahnübergang in Oldenburg-Ofenerdiek im Januar sowie der Zusammenstoß des ICE mit einem Lkw in Hamburg. Bei dem Unfall am 11. Februar starb ein Fahrgast des ICE, 24 weitere Menschen wurden verletzt.


dpa / EVN