An diesem Wochenende öffnen zahlreiche Betriebe ihre Türen für Eisenbahn-interessierte Menschen. Auch das Fahrzeuginstandhaltungswerk in Nürnberg beteiligt sich am „Tag der Schiene“. Bahnblogstelle war vor Ort.
Im Nürnberger Fahrzeuginstandhaltungswerk der Deutschen Bahn werden Züge gewartet, repariert und modernisiert. Rund 700 Mitarbeitende bringen hier Schienenfahrzeuge – wie Loks, Wagen und ganze Triebzüge – für den Nah- und Fernverkehr wieder auf Vordermann.
An diesem Samstag fanden insgesamt drei Führungen mit je etwa 30 bis 40 Besuchern – aufgeteilt in zwei Gruppen – durch die Werkhalle statt. Die Teilnehmer erhielten einen Einblick in die schwere Instandhaltung von Regional- und ICE-Zügen. Rund um erneuert werden im Nürnberger Werk unter anderem die Hochgeschwindigkeitszüge der ICE 1- und ICE 3-Flotte. Je nach Baureihe dauern die Arbeiten zwischen drei Wochen für einen ICE 3 und rund elf Wochen für einen ICE 1. Neben der Erneuerung der Sitze werden auch zahlreiche andere Komponenten wie Bremsen, Drehgestelle und Fahrmotoren ausgetauscht. Sogar einen neuen Anstrich bekommen die rund 35 Jahre alten ICE-Züge der ersten Generation. Generalüberholt, sehen sie aus wie neu.
Das Werksgelände in Nürnberg hat heute eine Fläche von rund 145.000 Quadratmetern. Zur Gründung im Jahr 1912 war das Werk etwa doppelt so groß wie heute, wurde im Rahmen der Führung verraten. Anfänglich wurde die Anlage als Nebenwerkstätte des Rangierbahnhofs Nürnberg für die Reparatur von Güterwagen genutzt. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Werk um die Instandhaltung von Diesel – und Großlokomotiven, Schnelltriebwagen sowie Kleinlokomotiven erweitert. Der Standort wurde zum Ausbesserungswerk Nürnberg. Ab 1987 folgte eine Neuausrichtung: Das Werk übernahm auch die Instandhaltung der elektrischen Züge im Nürnberger S-Bahn-Netz. Seit über 30 Jahren werden auch ICE-Züge und Elektroloks am Standort Nürnberg repariert. Nach Angaben der Deutschen Bahn ist die Anlage seit 2005 das führende Werk für Instandsetzung von Elektrotriebzügen mit Umbaumaßnahmen, Modernisierungen sowie Revisionen – und damit ein fester Bestandteil im Werkeverbund der DB Fahrzeuginstandhaltung.
Bundesweit gibt es vom 20. bis 22. September über 300 Veranstaltungen im Rahmen des „Tags der Schiene“.
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