In Wien ist die Hochwasserlage am Wienfluss brenzlich, der U-Bahn-Betrieb ist teils betroffen. Am Montag drohen weitere Regenfälle.
In der österreichischen Hauptstadt ist nach tagelangem Dauerregen teilweise Land unter. Bürgermeister Michael Ludwig beruhigte aber: “Wir haben in der Summe die Situation gut im Griff”.
“Wir haben erfreulicherweise eine stabile Situation an der Donau, dem Hauptfluss”, sagte er. Der Regen hat etwas nachgelassen. Aber am Wienfluss, der von einem Rinnsal zu einem reißenden Strom wurde, war das Hochwasser so hoch, wie es statistisch nur einmal alle 100 Jahre erwartet wird.
Für Montag wird neuer Regen erwartet. Das dürfte sich am Wienfluss auswirken, weil er viele Zuflüsse aus anderen Hochwassergebieten hat, sagte Ludwig. Die Hochwasserbecken entlang des Flusses waren voll.
An der Kennedybrücke am Wienfluss stieg der Pegelstand innerhalb eines Tages von 50 Zentimetern auf 2,26 Meter. Spazier- und Fahrradwege sind überflutet, Restaurant-Terrassen am Ufer stehen unter Wasser. Sechs Menschen seien verletzt worden, überwiegend durch herabfallende Äste, sagte Ludwig. Todesfälle gab es nicht.
Bei vier U-Bahn-Linien drang teilweise Wasser und Schlamm ein. Der Verkehr wurde stellenweise eingestellt. Die Angestellten der Stadt sollten am Montag möglichst von zu Hause arbeiten, sagte Ludwig.
Im Vorort Penzing nordwestlich von Wien war der Wienfluss bereits teilweise über die Ufer getreten. Häuser wurden geräumt, Straßen und eine Tiefgarage standen unter Wasser. In drei Wiener Bezirken ist die Stromversorgung zeitweise unterbrochen. Der Stromversorger versprach eine möglichst schnelle Wiederherstellung der Versorgung.
dpa / EVN