KARLSRUHE | Historische Eisenbahnen, die durch idyllische Landschaften tuckern – Touristen und Eisenbahnfans lieben das. Mit dem Frühling nehmen auch die nostalgischen Touren durchs Ländle wieder Fahrt auf.
Den Winter verbringen historische Eisenbahnen oft im Depot, aber spätestens im Frühling fahren sie wieder: Fast 20 Museumsbahn-Strecken im Südwesten listet die Mobilitätsmarke des Landes bwegt auf, auf denen Touristen gemütlich in teils uralten Zügen durch die Landschaft zuckeln können. Die Distanzen sind meist überschaubar, die Fahrzeit ebenfalls. Buchbar sind Trips mit den historischen Bahnen zumeist nur an bestimmtem Tagen.
ALBTALBAHN
Wer mit dem Dampfzug ins Albtal will, besteigt die historischen Dampfzüge der Ulmer Eisenbahnfreunde. An ausgewählten Tagen schnauft zum Beispiel die letzte badische Güterzugdampflok aus dem Jahr 1921 die Steigung zwischen Marxzell und Frauenalb-Schielberg im Landkreis Karlsruhe hinauf.
FEURIGER ELIAS
Der Dampfzug mit dem schönen Namen “Feuriger Elias” fährt 22 Kilometer von der S-Bahn-Station Korntal (Kreis Ludwigsburg) nach Weissach (Kreis Böblingen). Die nach dem Propheten Elias benannte Lok zieht dabei den denkmalgeschützten “Hohenzollernzug” auf den Schienen der Strohgäubahn.
REBENBUMMLER-EXPRESS
Der Museumszug “Rebenbummler” verkehrt am Kaiserstuhl im Schwarzwald von Riegel über Endingen nach Breisach – zwar ohne Dampflok, aber mit zwei historischen Triebwagen aus den Jahren 1966 und 1967. Dazwischen sind 100 Jahre alte, zweiachsige Personenwagen eingestellt: Touristen können also wie vor 50 Jahren Holzklasse fahren und zum Beispiel Genießerfahrten im “Spargelexpress” buchen.
SCHWARZWALDBAHN
Für die Museumsfahrten auf der bekannten Schwarzwaldbahnstrecke kann man nur in Triberg einsteigen, von dort geht es 76 Kilometer über St. Georgen nach Hausach und zurück. In Hausach gibt es einen Halt von etwa eineinhalb Stunden, bevor sich der Zug mit der Dampflok aus dem Jahr 1944 wieder auf den Rückweg macht. Die Schwarzwaldbahn ist eine der tunnelreichsten Gebirgsbahnen weltweit
3-SEENBAHN
Sie fährt im Hochschwarzwald im Frühling und Hochsommer, aber auch zwischen Weihnachten und Silvester. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass sie auf knapp 20 Kilometer an drei Seen vorbeiführt: Titisee, Windgfällweiher und Schluchsee im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
SAUSCHWÄNZLEBAHN
Berge, Täler, Tunnel, Brücken: Die 25 Kilometer lange Fahrt führt von Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) nach Weizen (Kreis Waldshut) über vier Brücken und durch sechs Tunnel und wieder zurück. Befahren wird sie mit einer historischen Diesellok, einer Dampflok und natürlich Waggons. Achtung: Es wird steil. Die Loks müssen lautstark schnaufend 231 Höhenmeter überwinden.
MURGTALBAHN
Ein seltenes Vergnügen, denn die Dampfzüge durchs wildromantische Murgtal fahren 2024 nur fünfmal im Jahr. Dafür lohnt es sich dann wirklich: Die Fahrt auf der rund 70 Kilometer langen Strecke zwischen Karlsruhe und Baiersbronn (Kreis Freudenstadt) dauert mehr als drei Stunden.
KANDERTALBAHN
Überwiegend Sonntags – aber nur zwischen 1. Mai und 27. Oktober – bummelt der “Chanderli” genannte Dampfzug “Kandertalbahn” im Markgräflerland zwischen Haltingen und Kandern im Landkreis Lörrach durch die Gegend. Diese Strecke wird als reine Museumsbahn betrieben – andere Züge verkehren auf diesen Schienen nicht. An zahlreichen Bahnübergängen bimmelt die Bahn und vermittelt historisches Bahnfeeling pur.
ÖCHSLE-BAHN
Diese Museumsbahn fährt in Oberschwaben zwischen Warhausen und Ochsenhausen. Eingesetzt werden dabei Dampfloks aus den Jahren 1899, 1918, 1927, 1957 und 1964. Das Öchsle ist die einzige erhaltene Schmalspurbahn der Königlich-Württembergischen Staatseisenbahnen. Eigenen Angaben zufolge genossen im vergangenen Jahr rund 50 000 Menschen die Fahrt mit dem Öchsle.
SOFAZÜGLE
Das “Sofazügle” verdankt seinen Namen den gemütlichen Sitzen in der 1. Klasse in den altertümlichen Plattformwagen. Der Dampfzug fährt von Nürtingen nach Neuffen (beide Landkreis Esslingen). Bisher ist mit dem 16. Juni nur ein Verkehrstag in diesem Jahr geplant, weitere Betriebstage können erfragt werden.
SCHWÄBISCHE WALDBAHN
Sie führt über mehrere Viadukte und gehört damit zu den spannendsten Museumsbahnen im Südwesten. Die Züge fahren abwechselnd mit Dampf- oder Dieselloks aus dem Jahr 1937 beziehungsweise 1964. Sie verkehrt im Rems-Murr-Kreis von Schorndorf über Rudersberg nach Welzheim.
SCHWÄBISCHE ALB-BAHN
Sie ist die längste Museumsbahn in Baden-Württemberg. Man steigt in Ulm ein und fährt über Blaubeuren und Schelklingen durch das Schmiechtal hinauf nach Münsingen. In der Gegenrichtung geht es ab Gammertingen durchs Laucherttal über Trochtelfingen und Engstingen. Die Fahrt führt durch traditionelle Landschaften wie Streuobstwiesen und Wacholderheiden quer durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb.
HÄRTSFELD-MUSEUMSBAHN
Eine Dampflok aus dem Jahr 1913 verkehrt auf einem wieder aufgebauten Teilstück der ehemaligen Härtsfeldbahn. Diese war 1972 stillgelegt und abgebaut worden. Eisenbahnfans retteten ab 1985 Fahrzeuge vor der Verschrottung und bauten das Teilstück zwischen Neresheim (Ostalbkreis) und Dischingen (Kreis Heidenheim) wieder auf.
ALB-BÄHNLE
Hier geht’s los mit einer 120 Jahre alten Dampflok in Amstetten (Alb-Donau-Kreis) und endet nach knapp sechs Kilometern in Oppingen bei Ulm. Die Museumsbahn, die mitunter auch mit einer Diesellok fährt, ist an etwa zehn Sonn- und Feiertagen im Sommerhalbjahr unterwegs
JAGSTTALBAHN
Die Jagsttalbahn mit historischen Dampf- und Dieselloks fährt erst seit 2021 wieder und vorerst auch nur innerhalb des Bahnhofes Dörzbach (Hohenlohekreis). Eröffnet im Jahr 1901 war der Betrieb 1988 eingestellt worden. Sukzessive soll nun die Strecke weiter saniert werden.
KREBSBACHTALBAHN
Die Fahrt durch das Krebsbachtal wird als Genuss für Naturliebhaber gepriesen. Sie verbindet Waibstadt, Neckarbischofsheim, Obergimpern, Siegelsbach und Hüffenhardt – und somit die Landkreise Heilbronn, Neckar-Odenwald-Kreis und Rhein-Neckar-Kreis. Die Tourismusbahn mit dem historischen, roten Triebwagen ist seit 2010 im Betrieb.
TROSSINGER EISENBAHN
Ganz ohne Dampf und Diesel und nur vier Kilometer lang ist die Strecke der Trossinger Eisenbahn. Die Bahnlinie war schon 1889 als elektrische Eisenbahn gebaut worden und verbindet die Stadt Trossingen mit dem Bahnhof Trossingen im Landkreis Tuttlingen.
LOKALBAHN AMSTETTEN-GERSTETTEN
Auf der 20 Kilometer langen Museumsbahn gibt es nach Angaben von bwegt Eisenbahnromantik pur mit teils uralten nostalgischen Waggons des Dampfzuges. Die Bauzeit der Waggons reicht zurück bis ins Jahr 1901. Der Zug verkehrt zwischen Amstetten und Gerstetten.
dpa