Mit Spraydosen gegen Schmierereien – Berliner S-Bahn sagt Graffiti-Sprayern den Kampf an


BERLIN | Die Berliner S-Bahn setzt ein neues Verfahren ein, um ihre Züge schneller wieder von Graffiti-Schmierereien zu befreien.

Allein im letzten Jahr habe die Berliner S-Bahn im Fahrgastraum Graffiti auf einer Fläche von rund 150.000 m² entfernen müssen. Durch diese Sachbeschädigungen entstanden dem Unternehmen 2023 nach eigenen Angaben Schäden von rund 12 Millionen Euro. Geld, das die Deutsche Bahn lieber für ihre Fahrgäste einsetzen würde, wie es in einer Mitteilung hieß.

„Der Großteil unserer Flotte ist fabrikneu oder frisch modernisiert. Damit das so bleibt, gehen wir entschieden gegen Schmierereien vor“, erklärte kürzlich S-Bahn-Chef Peter Buchner. Ziel sei es, dass alle S-Bahnen wie neu aussehen. Man verfolge konsequent „jede Form von Vandalismus“ in den Fahrzeugen, sagte er.

Um im Kampf gegen die Sprayer besser gerüstet zu sein, habe man nun eigens in den fünf Betriebswerkstätten Wannsee, Oranienburg, Friedrichsfelde, Erkner und Grünau Maler eingestellt.

© DB AG

Wie die Bahn erklärte, dringe die Farbe, die für Graffiti-Tags verwendet wird, so tief in die Fahrzeugwand ein, dass selbst nach der Reinigung noch Reste zu sehen seien. Diese Schatten mache die S-Bahn nun mit Sprühfarbe unsichtbar. Damit ließen sich in kürzerer Zeit mehr Flächen bearbeiten.

Bislang seien die Reste der Tags klassisch übermalt worden, was an schwer zugänglichen Stellen einen hohen Aufwand bedeutet habe – dafür mussten teilweise die Sitze ausgebaut werden. Außerdem brauchte die Farbe mehrere Stunden zum Trocknen.

Mit dem seit Ende Februar eingesetzten Verfahren gehe das nun deutlich schneller, wie die Bahn weiter erläuterte. Die Mitarbeitenden nutzen dafür Spraydosen mit der passenden Farbe und tragen diese in dünnen Schichten auf die verunreinigten Flächen auf. Schwer zugängliche Stellen ließen sich damit einfacher bearbeiten und die Farbe trockne in weniger als einer Stunde. So sei es möglich, Graffiti zügig zu entfernen, wenn die Fahrzeuge zur regelmäßigen Wartung in die Betriebswerkstatt kämen.


EVN