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AACHEN / KÖLN | Das günstigere Deutschlandticket für Studenten zum Preis von 29,40 Euro pro Monat startet zum 1. März an den ersten Hochschulen in Nordrhein-Westfalen.
Einen einheitlichen Starttermin für die Hochschulen und Universitäten wird es schon allein wegen unterschiedlicher Semesterzeiten nicht geben, wie eine Umfrage der dpa ergeben hat. Bei den Universitäten beginnt das Sommersemester zumeist erst am 1. April. Für einen Teil der Einrichtungen liefen derzeit auch noch Vertragsverhandlungen. Zwar zeichnet sich ab, dass voraussichtlich nicht alle Hochschulen mitmachen. Dennoch werden die allermeisten Studenten in NRW das sogenannte Deutschlandsemesterticket bekommen.
Bund und Länder hatten sich Ende November 2023 auf das günstigere Ticket für potenziell insgesamt rund drei Millionen Studenten in Deutschland geeinigt. Mit der Fahrkarte auf Basis des Deutschlandtickets kann der gesamte öffentliche Nahverkehr in Deutschland genutzt werden. Das Deutschlandticket kostet in der Regel 49 Euro pro Monat. Das neue bundesweit einheitliche Semesterticket kann nach den damaligen Angaben von Bund und Ländern zum Sommersemester 2024 starten, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse (AStA) mit den jeweiligen Verkehrsunternehmen zügig die dafür notwendigen Verträge schlössen.
Aachener Verkehrsverbund (AVV): Das Deutschlandsemesterticket starte zum Sommersemester, dies sei bei der FH Aachen am 1. März und bei der RWTH Aachen der 1. April, wie ein AVV-Sprecher sagte. Zu diesem Zeitpunkt endeten die alten Verträge und rund 60 000 Studierende in Aachen seien dann mit dem Deutschlandsemesterticket unterwegs. Die Hochschule für Musik und Tanz habe sich hingegen für einen Verbleib beim bisherigen Semesterticket entschieden, erklärte er.
Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS): Die Hochschulen könnten selbstständig entscheiden, ob sie zum Deutschlandsemesterticket wechseln wollen, erläuterte ein Sprecher und fügte hinzu: «Bislang haben uns noch nicht alle Hochschulen im VRS-Gebiet eine Rückmeldung gegeben, ob sie wechseln werden.» Die großen Universitäten Köln und Bonn würden das Deutschlandsemesterticket ab dem Sommersemester anbieten. Nach Übersichten der Universitäten ist das der 1. April.
Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR): Von 44 Einrichtungen im VRR-Gebiet hätten sich 24 für den Start des Deutschlandtickets für Studierende im Sommersemester 2024 entschieden. Damit erhielten bereits rund 90 Prozent aller Studierenden im VRR-Raum das Deutschlandsemesterticket. Weitere 14 Hochschulen planten den Start des Deutschlandsemestertickets zum kommenden Wintersemester. Das hänge meist mit der technischen Umsetzung und Abläufen in den Einrichtungen zusammen.
Westfalentarif: Studierende an zahlreichen Hochschulen des westfälischen Tarifraums erhielten ab dem 1. März das Deutschlandsemesterticket. Eine spätere Ticket-Einführung könne vielfältige Gründe haben, erklärte der Verbund. So gebe es im Westfalentarifgebiet Hochschulen, die ihre Lehre in Trimestern anböten. Dort werde es das Semesterticket voraussichtlich in den Sommermonaten 2024 geben. Andere Hochschulen starteten zum Wintersemester.
Upgrade: Westfalentarif verwies auch auf eine andere Möglichkeit: Studierende an Hochschulen, die keinen entsprechenden Vertrag geschlossen haben, könnten das Deutschlandsemesterticket gegen Aufpreis auf das regionale Semesterticket erwerben. Die Nutzung des Semesterticket-Upgrades sei bis einschließlich Wintersemester 2024/2025 möglich. Der VRR erklärte, dass es die Upgrade-Lösung zum Semesterticket bereits seit Mai vergangenen Jahres gebe. Gegen Aufpreis könnten Studierende dabei den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen, die Mitnahmeregelungen des regulären VRR-Semestertickets würden weiter nur im VRR gelten.
Kündigung: Im Unterschied zu den allgemeinen Bedingungen für das Deutschlandticket können Studierende das Deutschlandsemesterticket nicht monatlich und auch nicht individuell kündigen, wie die Verbünde erläuterten. Das Deutschlandticket für Studierende sei wie das VRR-Semesterticket ein Solidarmodell, das die Hochschulen mit den Verkehrsunternehmen abschließen, wie ein Sprecher erläuterte. Den Betrag zahlten die Studierenden über den Semesterbeitrag direkt an die jeweilige Hochschule beziehungsweise Universität.
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dpa