FRANKFURT AM MAIN | Mit einem Kraftakt will die Bahn ihre wichtigsten Strecken erneuern. Von 40 Projekten berühren fünf das Land Hessen. Zwei Abschnitte flogen aber raus.
Zwei hessische Projekte haben im Generalsanierungsplan für das deutsche Schienennetz keinen Platz gefunden. Entgegen früheren Planungen wurden die Strecken Fulda–Flieden und Flieden–Hanau aus dem milliardenschweren Programm genommen, das am Freitag in Frankfurt auf einem Schienengipfel vorgestellt wurde. Die Abschnitte müssten nun anderweitig saniert werden, erklärte ein Bahnsprecher.
Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim stand bislang schon als Pilotprojekt im kommenden Jahr fest. Mit dem neuen Zeitplan kommen in Hessen folgende Strecken hinzu:
- Koblenz–Wiesbaden (2. Halbjahr 2026)
- Frankfurt–Heidelberg (1. Halbjahr 2027)
- Bebra–Fulda (2. Halbjahr 2028)
- Kassel–Gießen–Friedberg (1. Halbjahr 2030)
Die Teilstrecken sollen für die Arbeiten in der Regel jeweils fünf Monate lang komplett gesperrt werden. Damit verbunden sind teils weite Umleitungen für den Zugverkehr, der danach über Jahre ungestört laufen soll. Die Bahn muss dafür umfangreiche Ersatzverkehre und Umleitungen organisieren. Am Ende soll nach der Generalsanierung von 4000 Kilometern Schiene ein rund 9000 Kilometer umfassendes «Hochleistungsnetz» stehen. Insgesamt umfasst das Netz rund 34.000 Kilometer.
Zur Umsetzung der Sanierungsprojekte ist geplant, unter dem Dach des DB-Konzerns eine neue, am Gemeinwohl orientierte Infrastrukturgesellschaft mit dem Namen InfraGo zu gründen. In ihr sollen zum Jahreswechsel die Teilgesellschaften DB Netz und DB Station und Service aufgehen. Sinn der Konstruktion ist es, dass die bereitgestellten Bundesmittel ausschließlich in die Infrastruktur fließen und nicht in den Fahrbetrieb. Kritiker hatten gefordert, das Netz ganz aus dem Bahn-Konzern zu lösen.
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dpa