FRANKFURT AM MAIN | Beim Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) wird über eine kräftige Tariferhöhung nachgedacht.
Es stelle sich die Frage, “in welcher Weise die drohende Unterfinanzierung mit Tarifmaßnahmen begrenzt werden kann”, sagte RMV-Geschäftsführer Knut Ringat dem Branchenblatt NaNa-Brief (Dienstag) zufolge. “Deswegen schlagen wir dem Aufsichtsrat zum 1. Januar 2024 vor, die Tarife um durchschnittlich 8,2 Prozent anzuheben”, wird Ringat zitiert. Die Aufsichtsratssitzung findet Mitte Juni statt.
“Ohne ein stärkeres Engagement von Bund und Ländern müssten alleine die Fahrgäste die Kostensteigerungen auffangen”, sagte der RMV-Geschäftsführer. Berlin habe im Jahr 2021 zu jedem Euro vom Bund zwei Euro hinzugegeben, Bayern 1,10 Euro, Hessen aber nur 21 Cent. Zum einen gebe es Kostensteigerungen, zum anderen verkehrs- und klimapolitisch gewünschte Angebotsausweitungen. Hinzu kämen Unsicherheiten bei der Finanzierung des Deutschlandtickets ab kommendem Jahr.
Vergangenes Jahr hatte der RMV seine Tarife anfangs zunächst um durchschnittlich 1,5 Prozent und ab Juli dann um weitere 3,9 Prozent erhöht. Im Januar 2023 waren es erneut durchschnittlich 1,5 Prozent.
dpa