BERLIN | Seit diesem Montag können die Menschen in Deutschland für 49 Euro im Monat bundesweit Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs nutzen.
Nach langen Beratungen zwischen Bund und Ländern ist das Deutschlandticket seit dem 1. Mai gültig. Das Ticket berechtigt zur Fahrt in vielen Bussen und Bahnen – Züge des Fernverkehrs, also ICE-, IC- und EC-Züge, sind ausgenommen. Nur sehr vereinzelt wird das Deutschlandticket auch auf Intercity-Verbindungen anerkannt, so auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen, von Bremen an die Nordseeküste sowie zwischen Erfurt und Gera.
Zum Start am 1. Mai haben nach einer Hochrechnung des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weit mehr als drei Millionen Menschen bereits den neuen Fahrschein gelöst, etwa 750.000 davon hatten dem Verband zufolge bisher kein Abo für den öffentlichen Personennahverkehr. Das Deutschlandticket muss als Abo gebucht werden, es ist aber monatlich kündbar.
Das Ticket gilt als Nachfolger des 9-Euro-Tickets vom vergangenen Sommer. Im Gegensatz zum Sonderangebot des Vorjahres ist es aber nicht auf drei Monate begrenzt, sondern auf Dauer angelegt. Der VDV geht davon aus, dass die Zahl der Kundinnen und Kunden in den nächsten Monaten stetig steigen wird.
Überfüllte Busse und Bahnen erwarten Branchenvertreter zunächst nicht. Es gebe noch genug Kapazitäten für etwas mehr Fahrgäste, hieß es zuletzt immer wieder von Verbänden und Bahnunternehmen.
Umweltverbände forderten dagegen angesichts des Ticket-Starts in den vergangenen Wochen immer wieder, dass es nun auch eine Ausbauoffensive im öffentlichen Personennahverkehr brauche. Der geringe Kaufpreis sei nur ein Faktor für den Umstieg auf Bus und Bahn – ein gutes Angebot mit dichten Takten sei ebenfalls wichtig. Sozialverbände forderten derweil ein 29-Euro-Ticket für einige Personengruppen. Für viele Menschen sei ein Fahrschein für 49 Euro im Monat zu teuer.
EVN / dpa