BERLIN | Die im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten Güterbahnen pochen auf die Weiterführung der Trassenpreisförderung im Schienenverkehr.
Laut derzeitigen Plänen soll die Förderung der sogenannten Schienenmaut schon im Jahr 2024 halbiert und ab 2025 vollständig beendet werden. Das hatte das Bundeskabinett für den Entwurf zum Bundeshaushalt 2023 im Juni beschlossen. Für die betroffenen Güterbahnbetreiber sei die beabsichtigte Streichung der Trassenpreisförderung nicht nachvollziehbar, da sie sich als „ausgesprochen effektiv erwiesen“ habe, um den Marktanteil des Schienengüterverkehrs zu steigern, erklärte VDV-Vizepräsident Jochim Berends am Rande der Sitzung des VDV-Verwaltungsrates Schienengüterverkehr vor wenigen Tagen.
Die Trassenpreisförderung im Güterverkehr sollte die preisliche Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs verbessern und die Investitionskraft der Bahnbetreiber mit Blick auf die erforderliche Modernisierung des Sektors stärken.
Der VDV wies daraufhin, dass im Masterplan Schienengüterverkehr vorgesehen ist, die Förderung erst im Zuge der anvisierten Produktivitätsfortschritte im Netz durch die Implementierung des europäischen Zugleitsystems ETCS und der digitalen Stellwerkstechnik schrittweise abzuschmelzen, so dass das durch die Förderung erreichte niedrige Trassenpreisniveau dauerhaft erhalten werden kann. „Die Rückführung der Trassenpreisförderung wäre in diesem Kontext nur akzeptabel, wenn sie durch Alternativmaßnahmen, wie beispielsweise die gleichzeitige Umstellung der Infrastrukturentgelte auf Grenzkostenbasis, vollständig kompensiert würde“, so Berends abschließend.