BERLIN | Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), sieht einen erheblichen Investitions- und Sanierungsstau bei der Deutschen Bahn, der nun abgearbeitet werden müsse.
Der bundeseigene Staatskonzern hatte am Montag eine “Generalsanierung” wichtiger Streckenabschnitte ab 2024 angekündigt. Ziel sei der Aufbau eines “Hochleistungsnetzes”, erläuterte zu Wochenbeginn Vorstandschef Richard Lutz.
Theurer sagte, er bewerte die Ankündigung von Lutz als “erste Reaktion auf den Druck”, den das Verkehrsministerium auf den Konzern mache. Die neue Leitung des Verkehrsministeriums habe das Problem nicht verursacht, sondern “angetroffen”, so der Parlamentarische Staatssekretär im Verkehrsministerium. “Wir machen da keine Schuldzuweisung. Also manche sagen hier spaßhaft, das sei Pofallas Erbe.”
Der frühere Kanzleramtschef Ronald Pofalla hatte jahrelang das Infrastrukturressort bei der Deutschen Bahn geleitet, hat das Unternehmen aber inzwischen verlassen.
Theurer machte außerdem deutlich, das Baustellenmanagement bei der Bahn müsse verbessert werden. Es stelle sich die Frage, ob man “unterm rollenden Rad bauen” oder Strecken komplett sperren müsse. Dies werde auch Gegenstand einer “Beschleunigungskommission” sein, die noch vor der Sommerpause starten werde. Ziel sei, dass die Kommission bis Jahresende konkrete Handlungsempfehlungen vorlege, auch um die Kapazitäten zu steigern.