Verkehrsplanung mit Mobilfunkdaten: BEG beteiligt sich an Forschungsprojekt

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Schienenpersonennahverkehr im Auftrag des Freistaats Bayern plant, finanziert und kontrolliert, beteiligt sich ab März 2019 als Praxispartner am Forschungsprojekt xMND (extended Mobile Network Data).


Neben Leipzig wird München zu einer von zwei Untersuchungsregionen in Deutschland, in denen erprobt wird, wie anonymisierte Mobilfunkdaten für die Verkehrsplanung genutzt werden können. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert und läuft bis September 2020. Neben der BEG sind die MVG und weitere namhafte Partner am Projekt xMND beteiligt, darunter Telefónica Next, ein Tochterunternehmen des Telekommunikationsanbieters, das sich auf Digitalisierung spezialisiert hat.

„Die BEG hat ein großes Interesse an möglichst zuverlässigen und aktuellen Verkehrsdaten. Durch die Nutzung von Mobilfunkdaten sind künftig noch gezieltere Auswertungen zur optimalen Angebotsgestaltung im Sinne der Fahrgäste möglich “, erklärt BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl den Hintergrund zur Beteiligung am Projekt.

Die Basis: anonymisierte Mobilfunkdaten

Telefónica Next stellt im Rahmen des Projekts xMND anonymisierte Mobilfunkdaten und daraus berechnete Bewegungsströme von Fahrgästen zur Verfügung. Diese Daten fallen im normalen Geschäftsbetrieb von Telefónica Deutschland an und entstehen, wenn Handys – etwa beim Surfen oder Telefonieren – mit den Mobilfunkzellen kommunizieren. Telefónica Next anonymisiert diese Daten über ein dreistufiges und vom TÜV Saarland zertifiziertes Verfahren und entfernt jeglichen Personenbezug. Dieses Anonymisierungsverfahren wurde auch von der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit begleitet.

Die Verfeinerung: Verkehrsdaten von Testpersonen und der BEG

Die Mobilfunkdaten von Telefónica werden mit Daten aus anderen Quellen abgeglichen. Dazu zählen u.a. Smartphone-basierte GPS-Daten von freiwilligen Teilnehmern in München. Auf dieser Grundlage entwickelt das Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme Algorithmen, um die räumliche Genauigkeit der Mobilfunkdaten zu verbessern. Die so generierten Daten werden als „extended Mobile Network Data“ (xMND) bezeichnet.

Freiwillige gesucht

In München werden noch Testpersonen gesucht, die für die Laufzeit des Projekts Daten zu ihrem Verkehrsverhalten beitragen. Dafür steht eine App von MotionTag zur Verfügung. Sie protokolliert die getätigten Reisen und die gewählten Verkehrsmittel automatisch, unter anderem über GPS-Daten. Die Teilnehmer können den Test jederzeit durch das Deinstallieren der App beenden. Mehr Informationen unter next.telefonica.de/xmnd


red/BEG, Titelfoto: Bahnblogstelle