Wegen der hohen Zahl an Straftaten an Bahnhöfen und in Zügen fordert der Bundestagsabgeordnete Lars Haise (AfD) umfassendere Maßnahmen für mehr Sicherheit. Der frühere Lokführer mahnte, dass die Bundesregierung nicht nur „Symptombekämpfung“ betreiben dürfe.
Laut dem Verkehrsexperten der AfD, Lars Haise, sind die Zahlen der Bundespolizei zu Straftaten im Bahnverkehr besorgniserregend. Demnach registrierte die Behörde 2024 insgesamt 27.160 Gewaltdelikte – ein Anstieg um fast 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr – sowie 2.262 Sexualdelikte, rund 19 Prozent mehr als 2023.
Haise sieht in den gestiegenen Zahlen ein wachsendes Sicherheitsproblem an Bahnhöfen und in Zügen. Er wirft Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) vor, sich auf oberflächliche Maßnahmen wie stärkere Polizeipräsenz und bauliche Sanierungen zu beschränken. „Wer sichere Bahnhöfe will, darf sich nicht mit Symptombekämpfung begnügen“, so Haise.
Der Abgeordnete fordert ein „ehrliches, jährliches Bundeslagebild zur Kriminalität an Bahnhöfen und in Zügen“, das Straftaten nach Staatsangehörigkeit und Aufenthaltsstatus der Verdächtigen ausweist. Bahnhöfe seien früher keine Orte der Unsicherheit gewesen, betonte der ehemalige Lokführer. Für Haise ist Sicherheit nicht nur eine Frage von Beleuchtung und Sauberkeit, sondern des konsequenten Rechtsstaats. Angriffe auf Bahnmitarbeiter oder Einsatzkräfte müssten seiner Ansicht nach schärfer geahndet werden.
Straftaten der ersten Jahreshälfte 2025
Im ersten Halbjahr 2025 hat die Bundespolizei laut einer Antwort der Bundesregierung an Bahnhöfen 14.047 Gewaltdelikte, 26.613 Eigentumsdelikte, 17.595 Sachbeschädigungsdelikte, 1.076 Sexualdelikte, 4.475 Betäubungsmitteldelikte und 808 Waffendelikte dokumentiert. Bezogen auf die Tatorte registrierten die Beamten laut der Vorlage beispielsweise die meisten Gewaltdelikte am Hauptbahnhof Leipzig (426), die meisten Eigentumsdelikte am Hauptbahnhof Hamburg (1.570) und die meisten Sexualdelikte am Hauptbahnhof Dortmund (29).
EVN
