Pro Bahn kritisiert fehlende Mittel für Bahnstrecken nach Polen und Tschechien

Pro Bahn bemängelt, dass im Bundeshaushalt 2026 keine Gelder für den Ausbau und die Elektrifizierung wichtiger grenzüberschreitender Bahnstrecken nach Polen und Tschechien vorgesehen sind.

Der Fahrgastverband Pro Bahn Mitteldeutschland hat kritisiert, dass im Entwurf des Bundeshaushalts 2026 keine Mittel für den Bau der Neubaustrecke Dresden–Prag und die Elektrifizierung der Verbindung Dresden–Görlitz enthalten sind. Der Verband unterstützt damit die Kritik der sächsischen Verkehrsministerin Regina Kraushaar (CDU).

Landesverbandsvorsitzender Markus Haubold erklärte, der Ausbau der Bahnstrecken nach Osteuropa sei im Koalitionsvertrag als Ziel festgeschrieben worden und dürfe nicht weiter verschleppt werden. Die Elbtalstrecke als derzeit einzige elektrifizierte Verbindung nach Tschechien sei überlastet und behindere den grenzüberschreitenden Schienenverkehr. Deutschland müsse hier Verantwortung für den europäischen Bahnverkehr übernehmen, so Haubold.

Auch der Pro-Bahn-Experte für Osteuropaverkehre, Ingo Koschenz, forderte Investitionen in die Strecke Dresden–Görlitz. Er verwies darauf, dass dort seit Jahrzehnten die Elektrifizierung ausstehe, während vergleichbare Straßenbauprojekte deutlich schneller umgesetzt worden seien. Die derzeitige Planung über GVFG-Mittel (Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) des Freistaates sei unzureichend.

Der Verband appellierte an die Abgeordneten der Regierungskoalition, die im Koalitionsvertrag angekündigten Projekte im Rahmen der Haushaltsberatungen wieder aufzunehmen.

EVN